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Channel: Crowdinvesting Archive - OneCrowd Blog
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Wechsel in unserer Geschäftsführung

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Im August folgt der langjährige Dealflow-Manager Johannes Ranscht für Gründer und Gesellschafter Jens-Uwe Sauer in die Führungsspitze. Damit wurde die mit dem Jahreswechsel eingeleitete strategische Neuausrichtung in der Geschäftsführung personell vollendet. Die langjährigen Erfahrungen von Jens-Uwe Sauer bleiben durch seine bestehende Funktion als Gesellschafter dem Unternehmen erhalten. Durch die Trennung der Gesellschafter- und Geschäftsführer-Funktionen wurden die Expertisen zugunsten der Unternehmensentwicklung neu gebündelt und ausgebaut.

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Seit dem 1. August 2017 leitet Johannes Ranscht gemeinsam mit Stefan Flinspach als Geschäftsführer die Geschicke der Unternehmen Seedmatch GmbH, Econeers GmbH, Mezzany GmbH sowie der OneCrowd GmbH. Die bereits zu Jahresbeginn eingeleitete strategische Neuausrichtung wurde somit personell final in der Geschäftsführung verankert. Gründer und bisheriger Geschäftsführer Jens-Uwe Sauer wird weiterhin als Gesellschafter dem Unternehmen zur Verfügung stehen. Bereits im Februar wurde durch die Berufung von Herrn Stefan Flinspach die Geschäftsführung zur Doppelspitze erweitert und der Übergang eingeleitet. Mit dem Wechsel von Johannes Ranscht in die Geschäftsführung wurde dieser Prozess nun abgeschlossen. Herr Ranscht verantwortete bereits seit 2014 als Dealflow-Manager Vertrieb und Akquise der Unternehmensgruppe. Seit Beginn dieses Jahres übernahm er die operative Leitung der Unternehmen im Tagesgeschäft.

Neuausrichtung folgt neuen Markttrends

„Wir erfahren eine steigende Akzeptanz für Crowdinvesting in der breiten Bevölkerung und in der Wirtschaft. Während im Gründungsjahr von Seedmatch 2011 kaum jemand von dem Konzept der Schwarmfinanzierung gehört hatte, beschäftigen sich heute die Medien, Startups aber auch der Mittelstand sowie Banken vermehrt mit der Alternative zu klassischen Finanzierungen“, fasst Johannes Ranscht die Veränderungen zusammen. Mittlerweile sei der Markt um Immobilien-, Mittelstands- und Wachstumsfinanzierungen erweitert worden. „Die aktuelle Niedrigzinslandschaft gepaart mit der höheren Inflation sowie dem Trend, wie in anderen Lebensbereichen auch über das eigene Kapital mehr Selbstbestimmung zu erlangen, sind positive Treiber unseres Marktes,“ so CEO Ranscht weiter. Zudem trete mit der neuen EU-Prospektverordnung vom 20. Juli eine signifikante Erweiterung der Marktlandschaft in Kraft.

„Wir werden unserer Crowd mittel- und langfristig neue spannende Produkte anbieten und mit einem breiteren Angebot den Kundennutzen sowie die Qualität des Investorenportfolios weiter steigern“, ergänzt Stefan Flinspach die Argumente für die Neuausrichtung. Zwar sind mit der Markterweiterung Eintrittsbarrieren für Wettbewerber gesunken sowie ist der Kampf um Investoren deutlich härter geworden. Doch die neue Führungsspitze blickt positiv in die Zukunft: „Wir sehen uns dafür sehr gut aufgestellt und gerüstet. Mit den strukturellen Veränderungen in unserem Unternehmen werden Seedmatch sowie die Schwesterplattformen sich nicht nur langfristig am Markt behaupten können, sondern wir werden unsere Stellung als Pionier und Marktführer weiter ausbauen können.“

Gebündeltes Know-how in der Führung

Johannes Ranscht, (36) verantwortet seit 2014 als Dealflow-Manager Vertrieb und Akquise für Seedmatch. In dieser Funktion repräsentierte er die Plattform auf Messen und Events, akquirierte Startups und junge Wachstumsunternehmen für ein Crowdfunding und betreute sie vor, während und nach ihrer Crowdfunding-Kampagne. Als Gründer und Geschäftsführer der eumila GmbH konnte er seine Qualifikationen für die Unternehmensleitung bereits unter Beweis stellen. Schon mit Beginn diesen Jahres übernahm er im Zuge der Neuausrichtung die operative Leitung des Tagesgeschäftes und gewährleistete damit einen nahtlosen Übergang.

Stefan Flinspach, (50) ergänzt seit Februar 2017 die Geschäftsleitung der Unternehmensgruppe. Mit ihm als erfahrenen Manager sowie langjährigen Berater im Bereich der Strategieentwicklung und Change Management konnte wichtiges Know-how für den Übergang der Unternehmensnachfolge sowie der strategischen Neuausrichtung der Plattformen gewonnen werden. Er wird auch in Zukunft als fester Bestandteil der neuen Doppelspitze die strategische Weiterentwicklung verantworten.

Jens-Uwe Sauer, (45) gründete vor sechs Jahren, in 2011, Seedmatch und war als Geschäftsführer und Gesellschafter für das Unternehmen leitend tätig. 2013 gründete er die Schwesterplattform Econeers sowie in 2015 die Mezzany GmbH. Seiner Tradition als Gründer möchte Herr Sauer weiterhin treu bleiben und gab nun im August seine Funktion als Geschäftsführer zugunsten neuer Projektvorhaben auf. Als Gesellschafter bleibt er mit seinen Erfahrungen und seiner Expertise dem Unternehmen erhalten.


Erfolgreiche Produkte sind „menschlich“

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„Die Menschen wollen keine sechs Millimeter großen Bohrer, sie wollen sechs Millimeter große Löcher in den Wänden“, mahnte stets der renommierte Harvard-Marketingprofessor Theodore Levitt seine Studenten. Warum war er so erpicht, dieses Wissen in die jungen Köpfe einzupflanzen? Jedes Jahr werden 30.000 neue Konsumgüter auf den Markt gebracht. Weit über 90 Prozent sind Flops. Viele dieser Ladenhüter werden an den durchschnittlichen Verbraucher im jeweiligen demografischen Segment gestaltet – doch der reale Kunde passt seine Wünsche und Bedürfnisse nicht einem statistischen Mittelwert an. Ein gutes und erfolgreiches Produkt wird immer am konkreten Kunden und an seinen Bedürfnissen entwickelt. Eben am Menschen. Und genau diese Erkenntnis wurde zur Initialzündung für die Gründer von Desino: Produktdesigner Thyl Junker, Sportwissenschaftler Daniel Levedag sowie Roman Pagano, spezialisiert auf medizintechnischen Maschinenbau. Mit einem bisher nie dagewesenen ganzheitlichen Konzept entwickelte das Trio Rollstühle direkt am Kunden. Das besondere: In den gemeinsamen Gesprächen mit der Zielgruppe nahmen sich die Entwickler auch den gehenden Menschen zum Vorbild. Herausgekommen ist ein einzigartiges Rollstuhlfahren, welches die positiven Effekte des Laufens auf die Rollstuhlfahrer überträgt. Wie kommt man auf so eine Idee, wie groß ist der Markt und wie finden die Rollstuhlfahrer das Mehr an Bewegung – wir haben nachgefragt.

Die Gründer von Desino (v.l.n.r.): Roman Pagano, Thyl Junker, Daniel Levedag.

Seedmatch: Hallo ihr drei, vielen Dank, dass ihr trotz des Kampagnenstarts euch die Zeit für unsere Fragen genommen habt. Produkte werden idealerweise am Menschen und seinen Bedürfnissen entwickelt. Das sollte eigentlich selbstverständlich sein, oder?

Daniel Levedag: Das sollte man meinen. Jedoch werden Produkte oft anhand neuer Technologien oder Trends entwickelt und weniger anhand des natürlichen Verhaltens des Menschen. Unsere Idee ist es, das natürliche Bewegungsbedürfnis auch Menschen zu ermöglichen, denen ein solcher Bewegungsablauf nur eingeschränkt möglich ist.

Seedmatch: Von allen möglichen Produkten, warum ausgerechnet Rollstühle? Keiner von euch sitzt in einem Rollstuhl. Die meisten Menschen tun sich schwer, eine Zielgruppe zu fokussieren, zu welcher sie selbst nicht gehören bzw. die nicht in ihrem näheren Umfeld repräsentiert wird.

Thyl Junker: Am Anfang stand die Idee, die Bewegung des Laufens auf das Sitzen zu übertragen.
Im Rahmen meiner Diplomarbeit lieferte Professor Hatto Grosse von der Köln International School of Design mit einer Aussage den entscheidenden Impuls für das Konzept: „Der optimale Stuhl ist nicht der bequemste, sondern der, der zum wieder Aufstehen auffordert.“
Zuerst standen Bürostühle und Fahrzeugsitze im Fokus. Nach einem Gespräch mit einem Rollstuhlfahrer auf der Straße war jedoch sofort klar: Das Konzept des dynamischen Sitzen bringt den Rollstuhlfahrern noch viel mehr als Anderen. Hier war ein immenser Bedarf und die positive Wirkung am größten. Gespräche mit Experten aus der Sportwissenschaft und der Medizin bestätigten diese Annahme und so war das Konzept des dynamischen Sitzens für Rollstühle geboren.

Seedmatch: Wie habt ihr euch als Team eigentlich zusammengefunden? Euer Background ist doch sehr verschieden.

Daniel Levedag: Thyl und ich haben uns auf einem Seminar für Unternehmensgründung an der Deutschen Sporthochschule Köln kennengelernt. Thyl hat dort sein Konzept für dynamische Rollstühle vorgestellt. Als Sportwissenschaftler war ich von der Innovation der Produktidee begeistert. Da wollte ich unbedingt dabei sein. Gemeinsam haben wir uns dann für ein Existenzgründerstipendium beworben. Die erste Bewerbung für das Stipendium wurde abgelehnt, weil uns für die Umsetzung ein Medizintechniker fehlte. Die RWTH Aachen konnte sich in diesem Bereich deutlich profilieren. Dort haben wir Roman kennengelernt und konnten ihn schnell überzeugen. Mit Roman wurde unser Team nicht nur um eine wichtige Schlüsselkompetenz erweitert. Er brachte auch viele wichtige Kontakte und Partner mit ins Boot.

Seedmatch: Könnt ihr kurz darlegen, was sich für einen Rollstuhlfahrer durch das sogenannte dynamische Sitzen ändert?

Thyl Junker: Das dynamische Sitzen bringt dem Rollstuhlfahrer – wie der Begriff schon sagt – eine bisher im Rollstuhl nicht vorhandene Bewegung. Diese Bewegung hat zahlreiche Vorteile. Die Rückenmuskulatur wird aufgelockert und Krämpfe sowie Spastiken können reduziert werden. Zusätzlich werden die Bandscheiben durch die Bewegung besser versorgt und bleiben somit deutlich länger gesund. Die Verdauung wird durch die Bewegung besser aktiviert und Druckgeschwüre, sogenanntes “Wundsitzen”, gemindert.
Eine unglaubliche Erleichterung der körperlichen Alltagsbelastung bietet unser Hebelantrieb. Durch die verbesserte Kraftumsetzung konnten wir 50 % der Belastung auf das Schultergelenk reduzieren. Das ist für Rollstuhlfahrer ebenfalls ein wichtiger Baustein, lange gesund zu leben. Durch die Überstrapazierung der Arme und Schultern über Jahre hinweg entstehen beim herkömmlichen Hebelantrieb viele Schädigungen. Glaubt man der Fachliteratur, gilt Entsprechendes auch für die Handgelenke.

Seedmatch: Letztes Jahr brach sich meine Großmutter das Bein und war lange Zeit an den Rollstuhl gebunden. In dieser Zeit baute ihre Muskulatur stark ab, sie hatte Verdauungsprobleme, schmerzende Handgelenke durch die Greifräder und längere Strecken sowie der Aufenthalt in ihrem Garten waren nicht möglich. Es war eine schwere Zeit für sie. Könnte euer Rollstuhl auch älteren Menschen helfen, in so einer Phase als auch dauerhaft gesündere Mobilität zu erreichen?

Daniel Levedag: Also ich denke, dass in diesem Fall unser radius perfekt für deine Großmutter gewesen wäre. Über unseren ergonomischen Hebelantrieb wäre für sie nämlich ein gesünderer und vor allem auch aktiverer Alltag entstanden. Die alternierende Bewegung der Hebel hilft dabei Muskulatur in Rumpf und Rücken aufzubauen. Schon eine eine tägliche Spazierfahrt von zehn Minuten mit unserem radius hätte genügt, um dem Muskelabbau effektiv entgegenzuwirken. Gleichzeitig hätte sich das dynamische Sitzen positiv auf ihre Verdauung ausgewirkt. Auch die Schmerzen in den Handgelenken wären durch die Hebel reduziert gewesen. Sicherlich haben die Schmerzen in den Handgelenken sie auch noch davon abgehalten, sich viel im Rollstuhl fortzubewegen. Auch das wird dann ein Problem, weil man sehr inaktiv wird und schnell abbaut. Das wirkt sich dann natürlich auch negativ auf die Psyche aus.

Seedmatch: Wie groß ist demnach die Zahl an Rollstuhlfahrern allein in Deutschland? Und wie viele davon könnten euren Rollstuhl nutzen?

Thyl Junker: Laut statistischem Bundesamt sind ca. 1,5 Millionen Menschen kurz- oder langfristig auf einen Rollstuhl angewiesen. Unsere Rollstühle können all denjenigen Rollstuhlfahrern helfen, die sich selbstständig noch aus eigener Kraft fortbewegen können.

Seedmatch: Mit der zunehmenden Überalterung unserer Gesellschaft wird dieser Markt künftig deutlich wachsen. Wie werden sich eure Zielgruppe und die Healthtech-Branche in den nächsten zehn Jahren für euren Bereich entwickeln?

Daniel Levedag: Mit Sicherheit wird sich unsere Zielgruppe hierdurch noch einmal erweitern. Die Herausforderung wird dann sein, einen Stuhl mit dynamischem Sitzen zu entwickeln, der speziell auf die Geriatrie, sprich Altersmedizin, ausgelegt ist. Je nachdem wie alt die Personen sind, treiben sie die Stühle nicht mehr selber an und werden geschoben. Selbstverständlich ist auch hier die Bewegung wichtig oder besser gesagt notwendig. Hier tut sich für uns in Zukunft ein großer Markt und somit eine große Chance auf.

Seedmatch: Eure Vision ist das dynamische Sitzen für jeden Rollstuhlfahrer. Wie wollt ihr das erreichen? Einen Rollstuhl hat man doch sicherlich ein Leben lang und wenn man sich einmal für einen entschieden hat…?

Daniel Levedag: Ein Rollstuhl wird normalerweise nur ca. fünf Jahre genutzt. Wir möchten natürlich so viele Rollstuhlfahrer wie möglich bei einem Neukauf von unseren Rollstühlen überzeugen. Zusätzlich entwickeln wir aber auch das dynamische Sitzen als Anbauteil, um in Zukunft auch denjenigen Rollstuhlfahrern helfen zu können, die sich bereits vorher für einen anderen Rollstuhl entschieden haben.

Seedmatch: Das ist interessant. Heißt das, Rollstühle sind ein Stück weit vergleichbar mit Laufschuhen? Nach einer gewissen Zeit oder Anzahl an Kilometern benötige ich Ersatz?

Daniel Levedag: Das ist ein sehr guter Vergleich. Durch den ständigen Einsatz und den damit einhergehenden Verschleiß wird nach einer gewissen Zeit ein neuer Rollstuhl notwendig. Die Krankenkassen übernehmen üblicherweise dann die Kosten eines Neukaufs.

Seedmatch: Nochmal zurück zum dynamischen Sitzen für Rollstühle mit Greifrad. Lässt sich das wirklich nachrüsten? Was sagen die Top-Hersteller herkömmlicher Rollstühle zu eurer Idee?

Roman Pagano: Die exakte technische Lösung muss hier noch gefunden werden. Insbesondere die Adaptierung an verschiedene Rollstuhlmodelle wird eine Herausforderung darstellen. Es ergibt durchaus Sinn, das dynamische Sitzen zunächst nur ausgewählten Kooperationspartnern exklusiv zur Verfügung zu stellen. In dieser Hinsicht hatten wir bereits einige Gespräche mit einem Hersteller, der ernsthaftes Interesse bekundet hat.

Seedmatch: Ist das der Grund, warum ihr euch für eine Crowdfunding-Kampagne entschieden habt? Plant ihr schon euren Exit oder geht es um die maximale Steigerung der Gesundheit und Mobilität von Rollstuhlfahrern?

Daniel Levedag: Wichtig ist es uns in erster Linie, möglichst vielen Rollstuhlfahrern gesündere Rollstühle anzubieten. Die Crowdfunding-Kampagne ermöglicht uns, deutlich bekannter zu werden und unsere Zielgruppen durch die mediale Aufmerksamkeit besser und flächendeckender anzusprechen und aufzuklären. Wir sind davon überzeugt, dass die gesunde Bewegung für Rollstuhlfahrer alternativlos ist und die öffentliche Wahrnehmung genügend Handlungsdruck auf unser Gesundheitssystem und alle daran Beteiligten ausüben kann. Auch wenn ich mich jetzt vielleicht aufrege: Es ist überall angestrebtes Ziel, ein längeres, gesünderes und aktiveres Leben zu führen und die Forschung und Industrie gibt dafür Unsummen aus. Die Fitness- und Gesundheitsbranche boomt – in einem Laufschuh steckt mittlerweile mehr Hightech als in einem Handy. Es kann doch nicht sein, dass wir 1,5 Millionen Deutsche sowie ca. 85 Millionen Menschen weltweit einfach da ausklammern und vergessen!

Seedmatch: Warum habt ihr euch bei der Investorenauswahl eurer Kampagne für die Seedmatch-Investoren entschieden?

Daniel Levedag: Seedmatch war sehr häufig auf Veranstaltungen vertreten, die ich besucht habe. Auf diese Weise entstanden sehr schnell persönliche Kontakte, durch die wir erst an das Crowdinvesting herangeführt wurden. Natürlich schaut man als Unternehmer auch nach Alternativen. Uns ist allerdings keine Plattform aufgefallen, die besser zu uns passen würde. Wichtig war uns nämlich, dass wir uns von der Crowd sehr viel mehr erhoffen als finanzielle Unterstützung. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass so ziemlich jeder einen Rollstuhlfahrer in seinem Bekanntenkreis hat, dem er unsere Rollstühle empfehlen kann. Auch wertvolle Kontakte zu Ärzten und Therapeuten sind schon auf unterschiedlichste Art und Weise zustande gekommen. So schaffen wir zusätzlich Aufmerksamkeit und generieren neue Kunden. Wir sind überzeugt, dass die Crowd von Seedmatch perfekt zu unserem Vorhaben passt. Das war ein Hauptkriterium.

Seedmatch: Kurz und knapp: Warum sollte jeder in Desino investieren?

Daniel Levedag: Für uns stehen hier immer die Rollstuhlfahrer im Vordergrund. Wir haben die letzten Jahre mit viel Schweiß und Tränen drei Produkte entwickelt, die die Lebensqualität von Rollstuhlfahrern nachweislich steigern. Jetzt ist es an der Zeit die Aufklärungsarbeit zu leisten, um die Produkte an den Mann zu bringen. Hierzu brauchen wir die Unterstützung der Crowd und bieten ein durch Hochschulen, Ärzte und Krankenkassen validiertes Sitzkonzept, drei ausgereifte, mehrfach ausgezeichnete Produkte in Serienproduktion, eine umfangreiche Patentfamilie und eine Verbesserung der Lebensqualität von Rollstuhlfahrern auf einem konjunkturunabhängiger Wachstumsmarkt.
Wir brennen für unsere Idee und wünschen uns nichts mehr, als dass jeder Rollstuhlfahrer die Vorteile des dynamischen Sitzens erkennt. Wenn das erstmal geschehen ist, wird es für die DESINO kein Halten mehr geben.

Seedmatch: Vielen Dank. Wir wünschen euch eine gut anrollende und dynamische Crowdfunding-Kampagne!

Daniel Levedag: Vielen Dank! Wir blicken sehr zuversichtlich in die Zukunft und freuen uns auf die Kampagne.

 

Warnhinweis: Der Erwerb dieser Vermögensanlage ist mit erheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen. Der in Aussicht gestellte Ertrag ist nicht gewährleistet und kann auch niedriger ausfallen.

DESINO gewinnt den German Design Award

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Es war die Schlagzeile schlechthin: Unser aktuelles Funding DESINO gewinnt den German Design Award 2018 in Gold. Die Rollstühle, die erstmals eine dynamische Sitzbewegung und damit einen erheblichen gesundheitlichen Mehrwert für Rollstuhlfahrer ermöglichen, wurden am 20. Oktober 2017 zum Sieger in der Kategorie Medical, Rehabilitation and Health Care ernannt. Wir sprachen mit Co-Founder Thyl Junker (Im Foto in der Mitte), der als Produktdesigner bei DESINO verantwortlich ist und damit auch das charakteristische Äußere der besonderen Rollstühle geprägt hat. Er ist überzeugt, der Award wird dem Unternehmen einen deutlichen Schub geben.

Seedmatch: Hallo Thyl, herzlichen Glückwunsch zum German Design Award 2018 in Gold für euren radius. Wie fühlt man sich als Würdenträger dieses Preises?

Thyl Junker: Natürlich empfindet man Stolz und ist überglücklich über eine solche Anerkennung nach all der Entwicklungsarbeit.

Seedmatch: Du hast etwas erreicht, was meines Wissens nach bisher keinem gelungen ist: Du hast einen Rollstuhl schön gemacht. Die meisten sind ja nun wirklich keine Augenweide. Woran liegt das?

Thyl Junker: Meiner Meinung nach wurde im Bereich der medizinischen Hilfsmittel zu lange allein auf die technische Umsetzung geachtet. Die Wichtigkeit des ästhetischen Anspruchs für den Nutzer, für den das Hilfsmittel ja ein wichtiger Teil seines Lebens und seines Erscheinungsbildes ist, wurde leider nicht ausreichend betrachtet. Zum Glück hat sich das in den letzten Jahren geändert und ich bin froh, einen Teil dazu beizutragen.

Seedmatch: Inwiefern war die Zusammenarbeit mit den Rollstuhlfahrern ausschlaggebend für das Design?

Thyl Junker: Wir haben von Anfang an Rollstuhlfahrer in den Gestaltungsprozess miteinbezogen. Meine ersten Entwürfe waren viel radikaler, aufgrund des Austauschs haben sich diese noch deutlich verändert. Einerseits wurden Anpassungen an die Bedürfnisse der Rollstuhlfahrer vorgenommen, andererseits waren insbesondere die älteren Rollstuhlfahrer eher überfordert damit, sich vom Bild eines Rohrrahmens zu lösen. In den zukünftigen Entwicklungen werden diese progressiven Entwürfe jedoch sicherlich weiter verfolgt, die Rollstühle sollen sich in Zukunft ja noch deutlich weiter entwickeln.

Seedmatch: Warum wurde eigentlich nur der radius ausgezeichnet und nicht die gesamte Produktfamilie, die ja optisch gleich ist und sich nur in ihren Funktionalitäten unterscheidet?

Thyl Junker: Der radius ist der erste Rollstuhl, den wir auf den Markt gebracht haben. Die Nominierung zum German Design Award 2018 bezog sich auf dieses Produkt. Wir würden uns natürlich über zukünftige Nominierungen von weiteren Produkten freuen.

Seedmatch: Mal abgesehen von der Würdigung des besonderen Designs – was kann der German Design Award noch für DESINO bewirken?

Thyl Junker: Zunächst bringt uns der Award viel Aufmerksamkeit, diese werden wir nutzen, um noch mehr Menschen von unseren Produkten und unserem Unternehmen zu überzeugen. Darüber hinaus hoffe ich aber auch darauf, dass Design in der Zukunft eine noch größere Rolle in unserer Branche spielen wird.

Seedmatch: Wenn ich dich mal aus der Deckung locken darf: Du bist junge 35 Jahre alt und hast bereits Designs für Tommy Hilfiger, Boss, BMW, Smart, Douglas, Motorola und Puma erstellt. Damit hast du eine sehr namhafte Vita. Dennoch hältst du dich eher bedeckt…

Thyl Junker: Für mich ist es als Designer wichtig, dass Menschen von den Ergebnissen meiner Arbeit profitieren und diese wertschätzen. Meine Arbeit sollte im Vordergrund stehen und nicht ich als Person. Natürlich präsentiere ich meine Ideen gerne und mit voller Begeisterung, allerdings bleibt dafür momentan immer weniger Zeit. Auf den Messen beispielsweise freue ich mich aber sehr über den Kontakt zu unseren Kunden und über ihr Feedback.

Seedmatch: Welche Hoffnungen verbindest du ganz persönlich mit dem German Design Award?

Thyl Junker: In erster Linie zeigt die Auszeichnung, dass der Schritt als Designer in den Bereich Medizintechnik eine gute Entscheidung war. Ich bin jetzt noch motivierter, neue Wege zu gehen und frischen Wind in den Rollstuhlmarkt zu bringen. Ich freue mich auch darauf, andere Designer auf der Preisverleihung zu treffen und Wegbegleiter von früher wiederzusehen.

Seedmatch: Habt ihr die Auszeichnung schon begossen oder macht ihr das erst bei der offiziellen Galaverleihung?

Thyl Junker: Wir haben uns schon tierisch gefreut, richtig gefeiert wird dann auf der Gala.

Seedmatch: In diesem Sinne: Prosit!

Thyl Junker: Vielen Dank.

Die Crowdfunding-Kampagne von DESINO läuft noch bis zum 22. Dezember 2017.

 

 

Warnhinweis: Der Erwerb dieser Vermögensanlage ist mit erheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen. Der in Aussicht gestellte Ertrag ist nicht gewährleistet und kann auch niedriger ausfallen.

 

Das Seedmatch-Jahr 2017 in Bildern

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2017 war ein spannendes Jahr – weltweit, in Deutschland, für die Startups als auch natürlich für Seedmatch. So haben die Amerikaner und die Deutschen einen neuen Präsidenten bekommen. Auch bei Seedmatch änderte sich im August die Geschäftsführung: Johannes Ranscht leitet nun gemeinsam mit Stefan Flinspach die Geschicke der Plattformen Seedmatch, Econeers und Mezzany. Während die europäische Familie um ein ganzes Königreich und 65 Millionen Mitglieder ärmer zu werden droht, freute sich die Seedmatch-Crowd und unsere Seedmatch-Alumni über regen Zuwachs. Aber auch sonst hat sich einiges im Jahr 2017 getan. Wir haben es in Bildern zusammengefasst.

 

5 Jahre Crowdinvesting in Deutschland: crowdfunding.de macht den Performance-Check

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Aus Sicht der Investoren stellt sich nach fünf Jahren Crowdinvesting die Frage nach der Leistungsfähigkeit der jungen Anlageklasse. Mit unserem neuen „Crowdinvest-Erfolgsmonitor“ haben wir von crowdfunding.de einen ersten umfassenden Performance-Check durchgeführt. In diesem Gastbeitrag stellen wir das Projekt und erste Ergebnisse vor.

Im August 2011 sind hier auf Seedmatch die ersten Startup-Crowdfundings in Deutschland gestartet. Mittlerweile hat sich Equity-based Crowdfunding, auch Crowdinvesting genannt, als alternativer Finanzierungsweg für Unternehmensgründer etabliert. Rund 200 Startups haben sich in den letzten fünf Jahren über ein Crowdfunding finanziert, mehr als 75 davon bei Seedmatch. Weitere Crowdinvesting-Segmente wie Energieprojekte und Immobilien haben sich in den letzten Jahren zusätzlich herausgebildet. Der Gesetzgeber hat die Relevanz der neuen Finanzierungsform erkannt und ihr mit dem Kleinanlegerschutzgesetz einen rechtlichen Rahmen gegeben.

Crowdinvest-Monitor: Ein Projekt von crowdfunding.de

Für den „Crowdinvest-Erfolgsmonitor“ wurden die Crowdinvesting-Kampagnen der letzten fünf Jahren in Deutschland auf Ausfälle und erzielten Renditen analysiert – das entspricht insgesamt 377 Finanzierungsrunden mit einem Gesamtvolumen von 125,6 Millionen Euro (Stand: August 2016).

Startup-Investments

Von 214 Startup-Investmentrunden sind bislang 30 Runden ausgefallen (14,0 %). Damit ist die Ausfallrate im Startup-Bereich deutlich höher als in den anderen Crowdinvesting-Segmenten. Bezogen auf den Erwartungswert professioneller Startup-Investoren, ist die bisherige Ausfallrate allerdings gering. Venture-Capital-Firmen rechnen mit Ausfallraten zwischen 25 und 95 %. Startup-Investments folgen der Logik „Hohes Risiko und hohe Renditechancen“: Um die hohen Ausfälle zu kompensieren, werden von den erfolgreichen Startups entsprechend hohe Erträge (Exit-Erlöse) erwartet.

14 Crowdinvestments (6,5 %) sind bislang „erfolgreich“, also mit einem Aufschlag an die Crowd zurückgezahlt. Dabei haben wir jede Investmentrunde einzeln gezählt und Rückkaufangebote voll berücksichtigt (unabhängig davon, inwieweit diese von der Crowd angenommen wurden). Diese erfolgreichen Startup-Investments erzielen eine – zum Teil auf Basis von Annahmen berechnete – Gesamtrendite von 96,3 % auf das investierte Kapital. Dies entspricht einer annualisierten durchschnittlichen Rendite von 27,4 %  p. a.. Dieser Wert liegt weit über den in anderen Crowdinvesting-Segmenten in Erwartung gestellten Renditen.

Die bislang erzielten Erträge reichen allerdings nicht aus, um die bisherigen Ausfälle zu kompensieren. Die erfolgreichen Startup-Investments erzielen einen potentiellen Ertrag von 3,4 Millionen Euro, dem Ausfälle in Höhe von 6,1 Millionen Euro entgegenstehen. Branchenexperten argumentieren, dass es in der Natur der Sache liegt, dass die Ausfälle die Erfolgsfälle zunächst überwiegen, da die nicht funktionierenden Startups relativ früh scheitern und es bei erfolgreichen Startups in der Regel länger dauert, bis sich diese am Markt etablieren und signifikante Erfolge vermelden können.

Mit 83,3 % ist der Großteil des in Startup investierten Geldes noch aktiv. Von daher werden – da die meisten aktiven Verträge Laufzeiten von fünf bis acht Jahren haben – erst die nächsten Jahre zeigen, ob weitere Erfolge die Ausfälle ausgleichen können.

Crowdinvest-Monitor: Investmentvolumen

Immobilien-Investments

Crowdinvesting für Immobilien zeigt seit 2015 eine sehr dynamische Entwicklung und stellt aktuell in 2016 das volumenstärkste Crowdinvesting-Segment dar. Von den bisherigen 49 Investment-Runden konnten bislang 8 erfolgreich zurückgezahlt werden. Auch wenn es im Immobilien-Bereich bislang keine Ausfälle gab, muss jedem Anleger bewusst sein, dass auch hier – wie bei allen Crowdinvestings – immer das Risiko des Totalausfalls besteht. Durch die kurzen Laufzeiten (meist zwischen 18 und 48 Monaten), werden sich vermutlich relativ schnell belastbare Aussagen zur Performance treffen lassen können.

Energie-Investments

99,8 % des in grüne Energie investierten Crowd-Kapitals ist noch aktiv. Das liegt an den verhältnismäßig langen Laufzeiten für Energie-Investments, die meist zwischen fünf und zehn Jahren liegen. Zinszahlungen werden in diesem Investmentsegment üblicherweise jährlich oder halbjährlich geleistet. Auch das Darlehen selbst wird häufig annuitätisch und nicht endfällig getilgt. Von daher haben, auch wenn noch kein Investment komplett zurückgeführt wurde, laut Auskunft von Plattformbetreibern schon umfangreiche Rückflüsse an Investoren stattgefunden.

Weitere Investmentsegmente

Das erfasste Crowdinvesting-Volumen für KMU liegt bei 2,6 Millionen Euro und für Film bei 1,5 Millionen Euro. Damit sind beide Segmente noch zu klein, um belastbare Aussagen zur Performance zu treffen.

Fazit:

Bei den bislang erzielten Renditen und Ausfallraten zeigen sich schon jetzt deutliche Unterschiede zwischen den Investment-Segmenten Startup, Immobilien und Energie. Für ein abschließendes Urteil zur Performance der Anlageklasse Crowdinvesting ist es aber zu früh, da mit 84 % der Großteil des von der Crowd investierten Kapital noch aktiv ist.

Crowdinvest-Monitor: Anlagestatus

Mit unserer neuen Crowdinvesting-Datenbank wollen wir eine kontinuierliche Erfolgskontrolle ermöglichen. Unter crowdinvest.de werden alle in Deutschland finanzierten Investmentprojekte öffentlich einsehbar mit dem jeweils aktuellen Anlagestatus nachgehalten. Die Datenbank ist dabei offen für Input aus der Crowd, um die bestmögliche Datenqualität zu erreichen. Durch das transparente Nachhalten der Crowdinvestments soll das allgemeine Vertrauen in die junge Anlageklasse gestärkt werden. Die Performance-Daten liefern eine neutrale Grundlage für die – zum Teil sehr emotional geführte – Diskussion über Chancen und Risiken im Crowdinvesting. Die Interpretation der Fakten obliegt jedem selbst.

Es sollte aber jedem bewusst sein, dass der „Crowdinvest-Erfolgsmonitor“ Daten aus der Vergangenheit erfasst, die nicht ohne Weiteres auf die Zukunft projiziert werden können. Jede neue Investmentmöglichkeit muss immer wieder neu in Bezug auf ihre individuellen Chancen und Risiken bewertet werden.

 

Über crowdfunding.de

crowdfunding.de informiert seit 2011 zum Thema Crowdfunding. Das Informations-Portal ist als Anlaufstation für am Thema interessierte Menschen gedacht; es soll Wissen bündeln sowie hilfreiche Informationen und Links zur Verfügung stellen. Das Ziel von crowdfunding.de ist es den Crowdfunding Gedanken weiter zu verbreiten. www.crowdfunding.de

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Venture Capital: Von wem bekommen Startups das „nötige Kleingeld“?

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Fast täglich liest man in den einschlägigen Startup-Medien von Millionendeals, exorbitanten Unternehmensbewertungen und den Investment-Tipps prominenter Venture Capitalists. Die Informationen über risikobereite Financiers sind weit gestreut – weshalb wir ein wenig Licht ins Dunkel bringen wollen.

„Wer wagt, der gewinnt“, verheißt ein altes Sprichwort. Und so gehen Startup-Gründer oftmals viele Risiken und Wagnisse ein, um ihre (hoffentlich) gewinnträchtigen Idee zu verwirklichen. Allein geht das jedoch nicht immer: Startups müssen finanziert werden und brauchen entsprechende Hilfe. Einige, meist professionelle Investoren können diese Unterstützung leisten und statten besonders verheißungsvolle Startups mit Kapital aus – Wagniskapital.

Die englische Entsprechung „Venture Capital“ hat sich im deutschen Business-Sprech als Synonym für Wagnis- oder Risikokapital schon fest etabliert. Bei derartigen Investments handelt es sich um eine spezielle Form von außerbörslichem Beteiligungskapital.

Die wichtigsten Player der Venture-Capital-Szene

Gründer sollten zunächst genau wissen, was ihr Startup wert ist – denn anhand der Unternehmensbewertung bemisst sich, wie viele Anteile am Unternehmen ein Investor für sein Geld bekommt. Hilfreich ist auch, das Grundvokabular in Sachen VC zu kennen.

Venture Capital wird Startups in unterschiedlicher Art und Weise zugänglich gemacht: Private Business Angels investieren in der Regel in einer frühen Unternehmensphase Beträge zwischen 10.000 und 500.000 Euro, kleinere institutionelle Investoren (z. B. Beteiligungsgesellschaften der Bundesländer oder Family Offices) beteiligen sich meist mit mehreren hunderttausend bis mehreren Millionen Euro an jungen Unternehmen. Die großen institutionellen Investoren (z. B. Venture-Capital-Fonds) dagegen investieren meist direkt zwei- oder gar dreistellige Millionenbeträge.

Auf einen Blick: Die WiWo-Gründer zeigt, welche Investoren Gründer auf dem Schirm haben sollten. Und wer sich einen Überblick über die europäische Venture-Capital-Szene verschaffen will, der findet über das Online-Portal deutsche-startups.de eine Datei mit allen Investoren Europas.

Bei Seedmatch treffen Investoren auf Startups.

Bis vor wenigen Jahren war es privaten Kleinanlegern in Deutschland nicht möglich, sich am Erfolg und an Gewinnen von jungen Unternehmen zu beteiligen: Business Angels und Venture-Capital-Gesellschaften bestimmten die Szenerie. Seit dem Launch von Seedmatch in 2011 jedoch hat sich eine neue Form der Startup-Finanzierung und -Investments mit Wagniskapital etabliert: Crowdfunding für Startups.

Wenn Venture Capital auch „Smart Capital“ ist

Oft brauchen Gründer nicht nur Kapital, um ihre Ideen voranzubringen: Gerade in frühen Unternehmensphasen können Kontakte und Erfahrungen fast wertvoller sein als Geld.

Die Investoren in der TV-Sendung „Die Höhle der Löwen“ etwa sind nicht nur aufgrund ihres „dicken Kontos“ begehrt; jeder der Löwen besitzt ein einzigartiges Know-how und Netzwerk in bestimmten Bereichen und Branchen, von denen junge Gründer profitieren können. Ihr Produkt oder Service findet, so hoffen die Startups, leichter Zugang zum Markt.

Gründer sollten dabei genau wissen, was sie können, was sie brauchen und mit wem eine Zusammenarbeit lohnenswert ist. Einige VCs sind wahre Meister im Honig um den Mund schmieren. Also: Bloß keine Lügen auftischen lassen!

Auch Crowdfunding als besondere Form von Wagniskapital ist „Smart Capital“ und bedeutet weit mehr als die Akquise von frischem Kapital: Startups können nicht nur ihre Geschäftsidee den zehntausenden potenziellen Investoren in der Seedmatch-Crowd vorstellen und Feedback erhalten, sondern auch an Bekanntheit gewinnen und neue Kunden für sich begeistern. Crowdfunding kann also ein enormer Hebel für das Marketing und den Vertrieb sein.

Die Mehrwerte des Crowdfundings, präsentiert von Seedmatch

Crowdfunding für Startups: (VC-kompatible) Alternative oder Ergänzung?

Beim Equity-based Crowdfunding, auch Crowdinvesting genannt, investiert eine Vielzahl von Menschen Beträge ab 250 Euro in junge Unternehmen, die so bis zu 2,5 Millionen Euro einsammeln können. Im Gegenzug werden die Crowd-Investoren am wirtschaftlichen Erfolg der Startups beteiligt. Somit geben Gründer, anders als bei klassischen VC-Investments, keine echten Unternehmensanteile ab.

Generell gilt: Eine Crowd-Finanzierung sollte nicht (nur) als Alternative, sondern als Ergänzung zu anderen Finanzierungsformen gesehen werden. Und: Crowdfunding für Startups ist VC-kompatibel. Das beweist zum Beispiel Secucloud. Neben drei (!) Finanzierungsrunden mit der Crowd hat das IT-Security-Startup auch Investments von namhaftem VCs und Business Angels bekommen. Bei den thüringischen Startups Rotorvox und oncgnostics hat vor dem Crowdfunding bei Seedmatch bereits die beteiligungsmanagement thüringen GmbH (bm|t) investiert. Das Biotech-Startup oncgnostics gestaltete seine Finanzierungsrunde sogar als Co-Investment von Crowd und bm|t. Auch der High-Tech Gründerfonds (HTGF) hat in Startups – zum Beispiel Rodos Biotarget – investiert, die später ein Crowdfunding gestartet haben.

Aufgrund der vertraglichen Gestaltung lässt ein Crowdfunding dem Startup alle Möglichkeiten einer Anschlussfinanzierung offen – oftmals ermöglicht es diese überhaupt erst, da einige Venture-Capital-Gesellschaften mittlerweile gezielt auf crowdfinanzierte Unternehmen zugehen.

 

 

Der Beitrag Venture Capital: Von wem bekommen Startups das „nötige Kleingeld“? erschien zuerst auf Seedmatch Blog.

„Crowdinvesting ist für uns ein großer Mehrwert“

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Am Donnerstag startet das neue Venture Debt der traditionellen Uhrenmarke Askania. Ein Widerspruch zur jungen Startup-Szene mit revolutionären Produktneuschöpfungen? Keineswegs. Wir sprachen mit dem Gründer Leonhard R. Müller über die Entstehungsgeschichte der neuen-alten Askania und über die Vorteile der Schwarmfinanzierung.

Seedmatch: Askania ist eine sehr traditionsbewußte Marke mit einer sehr alten Firmengeschichte. Wie kamen Sie auf die Idee, ein Crowdinvesting zu starten?

Leonhard R. Müller: Als Berliner Uhrenmanufaktur wollen wir unsere Bekanntheit noch weiter steigern. Beim Crowdinvesting geht es uns nicht nur darum, Geld einzusammeln, sondern auch darum, unseren Bekanntheitsgrad deutlich zu steigern. Wir sehen gerade hier ein großes Potential, dass auch die Investoren, mit Ideen und Begeisterung von uns erzählen und unsere Marke an andere Interessierte weiter tragen. Crowdinvesting ist für unser Unternehmen ein großer Mehrwert mit dem Ziel, unsere Marke Askania einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen.

Seedmatch: Was unterscheidet Askania von anderen Uhrenherstellern am deutschen Markt und in der DACH-Region? Eigentlich nehmen ja die Schweizer für sich in Anspruch, die besten Uhren zu produzieren.

Leonhard R. Müller: Der größte Unterschied besteht darin, dass wir unsere Uhren in Handarbeit, direkt in der Hauptstadt Berlin herstellen und jede einzelne Uhr mit viel Liebe zum Detail gefertigt wird. Sicherlich haben alle anderen Uhrenhersteller am deutschen Markt und in den DACH-Regionen denselben Anspruch. Mit dem Slogan „So tickt Berlin“ grenzen wir uns schon durch den regionalen Bezug deutlich vom Markt ab. Durch die kleinen Stückzahlen können wir unseren Kunden höchste Qualität und Service bieten. Unsere Marke Askania ist die einzige Marke im Uhrenbereich, welche Uhren in Berlin in Kleinserien mit bekannten Namen wie Tempelhof, Tegel, Quadriga, usw. herstellt. Somit ist immer der Bezug zur Hauptstadt Berlin, der Wiege von Askania, immer gegeben.

Seedmatch: Sie haben, als Askania schon seit vielen Jahren nicht mehr existierte, die Rechte von Siemens gekauft und die Firma 2005 neu aufgebaut. Welche Hürden mussten Sie nehmen, um die Marke wiederzubeleben?

Leonhard R. Müller: Unsere Herausforderung war, der Marke Askania überhaupt wieder Leben einzuhauchen. Das war insofern nicht einfach, da die Marke seit Jahren vom Markt verschwunden war. Wir haben ehemalige Mitarbeiter von Askania ausfindig gemacht. Mit ihnen haben wir viele Gespräche geführt und konnten so zum Glück auch bedeutendes Material zum Unternehmen sammeln. Wir hatten so viele Ideen und sind mit einer enormen Motivation an die gesamte Umsetzung herangegangen. Aufgeben? Dieser Gedanke hat sich uns nie gestellt. Eine große Hürde war vor allem das Recht an der Marke zu erwerben und die langen Verhandlungen mit Siemens. Wir haben sehr viele Gespräche mit den Nachkommen führen müssen um sicherzustellen, dass wir auch die Namen wie Carl Bamberg als Gründer der Gesellschaft und Elly Beinhorn, die bekannte Testpilotin für Askania Produkte nutzen dürfen.


Seedmatch: Auch finanziell waren die ersten Jahre bei der Askania sehr schwierig…

Leonhard R. Müller: Das erste Geld kam von Freunden und Bekannten, aber wir mussten mit dem knappen Kapital sehr haushalten. Die finanziellen Mittel kamen auch von mir und den drei Hauptaktionären der Gesellschaft. Alles private Kapital habe ich in das Unternehmen investiert. Ich war mir sicher, dass ich es schaffe, diese Traditionsmarke wieder zum Leben zu erwecken. Schön war auch, dass später viele Berliner von der Askania Idee infiziert und später auch Investoren wurden. Alle waren von Anfang begeistert und haben uns durch ihr eigenes Empfehlungsmarketing viele Türen in Berlin, sei es in der Wirtschaft oder Politik geöffnet.

Seedmatch: Statt einfach hinzuschmeißen und sich einfacheren Projekten zuzuwenden, haben Sie den Schneid bewiesen und sich durchgesetzt. Wie hilft Ihnen und Askania diese Hartnäckigkeit heute? Was treibt Sie an?

Leonhard R. Müller: Als Badener bin ich ein klar denkender Mensch. Der Rückhalt meiner Familie war natürlich wichtig für meine Entscheidung. Geht nicht, gibt es bei mir nicht. Es gab Tage, wo es sehr schwierig war und man sich fragte, was mache ich hier eigentlich. Aber die Idee einer Uhrenmanufaktur in Berlin war eine so große Motivation, dass es für mich nie in Frage kam, hinzuschmeißen oder einfachere Projekte umzusetzen. Es ist etwas Wunderbares und Befriedigendes, wenn man Steine, die einem auch hier in den Weg gelegt worden sind, weggeräumt und so der Weg für die eigene Vision frei wird. Das hat mir immer wieder den Motivationsschub gegeben. Eine Traditionsmarke wieder zum Leben zu erwecken, ist sicherlich nicht einfach. Durchhaltevermögen und das Wissen um das vorhandene Potential, waren meine Triebfeder!

Seedmatch: Erinnern Sie sich an Ihre erste Askania? Was war das für ein Gefühl? Und wie lange mussten Sie darauf warten?

Leonhard R. Müller: Ja, daran erinnere ich mich sehr gut. Es ist als wenn das erste Kind geboren wird. Ich habe lange darauf hingearbeitet und alle Rückschläge weggesteckt. Der erste Meilenstein war, als wir 2003 ein kleines Atelier im Schwarzwald damit beauftragen konnten, nach unseren Vorstellungen die erste Askania Uhr herzustellen. Es war das Modell Taifun. Ein Glücksgefühl war es sicherlich, die erste Askania Uhr auf der ILA 2004 vorzustellen.

Seedmatch: Berlin ist angeblich die heimliche Stadt der Chronografen. Auch Askania vermarktet seine Uhren mit einem starken Bezug zur Hauptstadt. Ist das traditionsbewusst oder eine gute Marketingstrategie für Touristen?

Leonhard R. Müller: Im letzten Jahrhundert gab es ca. 36 Uhrenhersteller in Berlin. Dann kam der II. Weltkrieg und alles hat sich geändert. Die Hauptstadt Berlin war eine Uhrenstadt, auch wenn es heute nicht mehr ganz so ist. Es gab auch eine Kaiserliche Uhrenmanufaktur. Natürlich war das auch ein wichtiger Grund für uns, diese Traditionsmarke wieder aufleben zu lassen. Es ist zum einen Traditionsbewusstsein, aber zum anderen selbstverständlich auch eine gute Marketingstrategie. Mit der Historie Askanias ist es leichter, Aufmerksamkeit für das Produkt zu erzeugen. Es zeigt sich auch immer wieder, dass diese Strategie die Richtige war und ist. Sehr viele unserer Kunden sind Touristen. Sie wollen ein Stück Berlin und damit eine tolle bleibende Erinnerung an ihren Aufenthalt und ein Stück Geschichte der Stadt mit in ihre Heimat bringen. Uns freut das sehr, mittlerweile ein touristischer Anlaufpunkt in Berlin geworden zu sein.

Seedmatch: Askania hat durchaus eine schwierige Vergangenheit. Während der Zeit des Dritten Reiches beschäftigte das Unternehmen Zwangsarbeiter in seinen Werkstätten. Als Person, die die Marke Askania und ihre Tradition nach 60 Jahren wiederbelebt hat, wie gehen Sie und Ihr Unternehmen mit dieser Vergangenheit um?

Leonhard R. Müller: Das ist ein trauriges Thema. Mir war bewusst, als ich die Marke Askania gekauft habe, das sich auch diese Schatten mitnehmen muss. Das ist leider die Geschichte dieses Unternehmens und das kann man nicht einfach leugnen. Damit müssen wir umgehen. Aus der Unternehmensgeschichte wissen wir aber auch, das innerhalb der Askania sich eine Widerstandsgruppe gegen das NS Regime formierte und half den Kriegsgefangenen und den Zwangsarbeitern. So wurde von den Askania Aktivisten unter Lebensgefahr offener und verdeckter Widerstand geleistet.

Seedmatch: Wie sieht die Zukunft der neuen, alten Askania aus? Wie wollen Sie das frische Kapital aus dem Crowdfunding einsetzen?

Leonhard R. Müller: Sobald wir das Crowdfunding-Ziel erreicht haben, werden wir in die Umsetzung der neuen Produktentwicklung gehen, um das Design und die Innovationen der Berliner Uhrenmanufaktur Askania auf ein neues Level zu heben. Dazu freue ich mich auch über die Ideen der Investoren, um neue mechanische Herren- und Damenuhren „Made in Germany“ herzustellen. Des Weiteren werden wir unser Marketing verstärkt auf die Berliner Hauptstadtregion legen. Dazu bedarf es einer guten Marketingstrategie in den sozialen Netzwerken aber auch durch verschiedene neue Veranstaltungen und Kampagnen. Wir werden zwei neue Uhrenlinien herausbringen, um unsere neuen Zielkunden direkter ansprechen zu können. Durch die begleiteten Marketingaktivitäten werden wir den Umsatz der Gesellschaft in den nächsten 5 Jahren verdreifachen.

Seedmatch: Warum sollte ich in Askania investieren? Was bringt es mir als Investor?

Leonhard R. Müller: Nach der Investition wird sich die Gesellschaft rasant entwickeln. Das Wachstum in den ersten drei Jahren ist sehr konservativ mit 25 % kalkuliert. Wir gehen ab hier von einem deutlichen Wachstum aus und haben in der Planung eine verdreifachung des Umsatzes kalkuliert. Unser Ziel ist es, Mitbewerber auf dem Uhrenmarkt bis in den nächsten 10 Jahren zu übernehmen. Hier haben wir speziell die Zeno Gruppe in der Schweiz im Visier, die auch als Zulieferer der Nobelmarke bekannt geworden ist. Mit diesen Zukäufen wollen wir in den nächsten 10 Jahren die Umsatzschwelle von 12 Mio. € übersteigen. Innovation und Marketing sollen hier die Marke Askania besonders herausheben.

Seedmatch: Noch eine letzte Frage aus Neugier. Wie viele Askania Uhren besitzen Sie privat?

Leonhard R. Müller: Wenn ich ehrlich bin, gar nicht so viele. Von jeder Serie die wir bisher gemacht haben, verbleibt die erste Uhr aus dieser Serie im Unternehmen für unser Museum. Ich persönlich habe nur die TAIFUN aus der allerersten Serie und die Quadriga 2016. Die Quadriga ist die erste Uhr, die mein Sohn entwickelt und designt hat – ein Herzensstück sozusagen, über die ich mich jeden Tag erfreuen kann.

Seedmatch: Vielen Dank. Wir wünschen Ihnen ein erfolgreiches Funding.

 

Warnhinweis: Der Erwerb dieser Vermögensanlage ist mit erheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen. Der in Aussicht gestellte Ertrag ist nicht gewährleistet und kann auch niedriger ausfallen.

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Nur das Beste für unsere Crowd – Early-Bird-Bonus wird Standard

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Crowdinvesting für junge Startups soll noch attraktiver werden. Dafür startet Seedmatch das Early-Bird-Programm. Investoren der „ersten Stunde“ profitieren nun von zusätzlichen 10 Prozent auf erfolgsabhängige Ausschüttungen – dem gewinnabhängigen Bonuszins, sowie dem Bonuszins bei einem Exit-Ereignis oder nach Kündigung – wenn sie binnen sieben Tage nach Fundingstart ihr Investment platzieren. Damit steigen ihre Erfolgsaussichten für das diversifizierte Portfolio.

 „Die Welt gehört den Mutigen“ stellte bereits Theodor Fontane fest. Ein frühes Investment in ein junges Startup ist eine Entscheidung, die Mut erfordert. Ist das Geschäftsmodell noch so skalierbar, das Produkt noch so disruptiv: Ein Investor, der gleich zu Beginn einer Funding-Kampagne und nach Prüfung aller Unterlagen mit seinem Geld das Vertrauen in das Unternehmen ausspricht, kann kaum abschätzen, ob das geplante Fundingziel auch erreicht wird und damit alle strategischen Vorhaben eins zu eins umgesetzt werden können. Nicht nur dieser Mut unterscheidet einen Early Bird. „Wer sich in einem frühen Stadium für ein Crowdinvestment entscheidet, beweist einen besonderen Mut und zeigt, dass er oder sie sich – unabhängig einer Fundingdynamik – ein eigenes, positives Urteil zum Startup gebildet hat“, honoriert Jens-Uwe Sauer, Geschäftsführer von Seedmatch, die Investoren. „Damit werden sie zu Vorreitern in einem Investmentprozess. Gemeinsam mit den Startups wollen wir das mit einem Bonus belohnen.“
Der Early-Bird-Bonus soll nun für jedes Funding eines Startups implementiert werden. Bei dem Venture Debt für Wachstumsunternehmen hat Seedmatch schon 2016 das Early-Bird-Programm erfolgreich umgesetzt.

Und so funktioniert es

Das junge Startup Microdiner* stellt kleine Kapseln her, die sich in der Mikrowelle zu einem Festmahl verwandeln. Bereits erste Menüs wie Gänsebraten, Couscouspfanne und Nudeln mit Würstchengulasch haben den Proof of Concept erbracht. Die Gründer sind überzeugt, so sieht die Zukunft des Essens aus. Sie wollen mit einer Crowdfunding-Kampagne auf Seedmatch die Investoren von ihrem Geschäftskonzept und Businessplan überzeugen.

200.000 Euro möchte Microdiner bei einer Unternehmensbewertung Premoney von 1.800.000 Euro erreichen. Klaus ist sich sicher, das Unternehmen kommt groß raus und investiert als Early Bird sogar dreimal: 250 €, 500 € und dann nochmal 1.000 €. Peter ist noch zögerlich – er will abwarten, ob das Ziel der 200.000 € erreicht wird, und Microdiner seine Vertriebsstruktur auch wirklich aufbauen kann. Erst zum Schluss platziert er drei Investments – 250 €, 500 € sowie 1.000 €. Wir haben nachgerechnet, wie sich die Investments für beide Investoren über die Zeit entwickeln, wenn Microdiners Geschäftskonzept erfolgreich aufgeht.

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Early Bird Klaus profitiert bei erfolgreicher Unternehmensentwicklung von fast 10 Prozent höherer Ausschüttung und konnte damit seinem Investment-Portfolio einen weiteren Schub geben. Lediglich der Festzins blieb für Klaus und Peter gleich.

Appetit bekommen? Dann werden Sie auch zu einem Investment-Pionier. Wie gewohnt haben Sie natürlich vorab einer jeden Funding-Kampagne genügend Zeit, die Investmentstory als auch den Businessplan auf Herz und Nieren zu prüfen sowie dem Team hinter dem Startup die Fragen zu stellen, die Ihnen unter den Nägeln brennen.

* Fiktives Startup – Produktidee entnommen aus dem Film „Das fünfte Element“

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„Wir werden das McDonalds des Wellnessmarkts.“

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Am Donnerstag startet das neue Venture Debt von McWellness – dem ersten Systemanbieter im Wellness-Markt. Wir sprachen mit dem Gründer Thomas Kanitz, wie die Idee entstand und warum er den Vergleich mit McDonalds und McFit nicht scheut. Wer wissen will, wann McWellness auch in seine Stadt kommt, und warum sich ein Investment lohnt, findet alle Antworten hier im Interview.

Seedmatch: Hallo Thomas – vom Unternehmensberater zum Betreiber zweier Day Spa’s ist nicht gerade die typische MBA-Karriere. Wie kommt es, dass du dich jetzt hauptberuflich darum kümmerst, dass andere gestresste Workaholics spontan Erholung und Ruhe finden?

Thomas Kanitz: Das stimmt wohl! 😉 2012 war ich mit meiner Freundin in einer öffentlichen Sauna, schon zu Beginn fühlten wir uns aufgrund unhygienischer Umkleiden und Duschen eher unwohl. Während unseres Aufenthalts hat uns zudem enorm gestört, dass wir uns weder in der Sauna, noch in den Ruhebereichen unterhalten durften. Gerade in unserem hektischen Alltag findet man ja leider immer seltener Zeit für Freunde und Familie, da war es schon sehr negativ, dass wir uns während des Aufenthalts kaum austauschen konnten ohne alle anderen Gäste zu stören und zu verärgern.
Als meine Freundin dann auch noch von anderen Gästen in der Sauna aufgefordert wurde, ihr Handtuch abzulegen, brachen wir unseren Saunabesuch ab.
Dieser, auf verschiedenen Ebenen wenig zufriedenstellende und vor allem wenig entspannende Aufenthalt, war für mich ein Schlüsselerlebnis welches mich dazu veranlasste, mir Gedanken zum Wellnessmarkt zu machen und mich mit diesem Markt auseinander zu setzen.

Seedmatch: Und genau rund um dieses Erlebnis habt ihr eure USPs bei McWellness definiert?

Thomas Kanitz: Korrekt! Bei uns buchen unsere Gäste ihren eigenen Wellness-Bereich. Wir nennen das McWellness-Suite. Eine McWellness-Suite verfügt über einen Massage-Whirlpool, Finnische-, Bio-, und Infrarotsauna sowie einen Erlebnisdusche, einen Abkühlbereich mit Schwalleimer, eine automatische Hydrojet-Massageliege, einen Relaxbereich mit Schwebeliege und Loungemöbeln, einen Smart-TV zum Fernsehen und Musikhören sowie einem Touch Panel zum Bestellen von Getränken, Snacks und Wellness-Zubehör. Während des Aufenthaltes ist man in der Wellness-Suite ganz alleine. Bei uns dreht sich also alles um hochwertiges, transparentes Wellness mit Privatsphäre.

Seedmatch: Das klingt ziemlich simpel, aus dem eigenen Bedürfnis ein Geschäft aufzubauen – wie kommt es, dass bisher noch kein anderer drauf gekommen ist?

Thomas Kanitz: Sagen wir mal so: Es klingt einfacher, als es tatsächlich ist. Einen Raum anmieten und einen Pool und eine Sauna reinstellen – damit ist es noch lange nicht getan. Wir haben anfangs erhebliche Hürden genommen, welche wir nun gegenüber potentiellen Nachahmern als Markteintrittsbarrieren manifestiert haben.
Beispielsweise benötigen wir Poolhersteller, welche einen Pool für zwei Gäste fertigen können, also eher wie im privaten Wellnessbereich, zugleich aber für eine gewerbliche Nutzung ausgelegt sind (Betriebsstunden, Auflagen von Ämtern). Es gibt nur eine handvoll Anbieter, die diese Kriterien erfüllen. Vorallem sind solche Anbieter relevant, die dann auch noch entsprechend kurze Reaktionszeiten bei Störungen und ein großes Servicenetzwerk bieten. Zudem sehen wir bei Gesprächen mit Ämtern, Versicherungen und Banken wie neuartig unser Geschäftsmodell ist. Hier mussten wir bei einigen Bedenkenträgern viel Überzeugungsarbeit leisten. Gerade wegen der vermeintlichen Nähe zu Saunaclubs und Schmuddelanbietern gab es anfänglich viele Ressentiments und Vorurteile, die wir überwunden haben.

Seedmatch: Die Kunden scheinen euren unkomplizierten Service gerne und wiederholt in Anspruch zu nehmen. Wie ist die Auslastung eurer beiden Filialen?

Thomas Kanitz: Ja, in der Tat. Wir hatten bisher über 100.000 begeisterte Kunden. Dementsprechend hoch ist die Auslastung. In der ersten Filiale liegt die Auslastung im Winter bei etwa 90 % und im Sommer bei 70 %. Bei der neuen Filiale ist die ganzjährige Auslastung durch die deutlich größere Fläche und geringe Bekanntheit etwas niedriger, nimmt aber kontinuierlich zu, sodass wir spätestens im dritten Quartal 2017 eine vergleichbare Auslastung erreichen werden.

Seedmatch: Nun plant ihr einen weiteren Standort. Ich hoffe doch bei mir zu Hause in Dresden?

Thomas Kanitz: Je nachdem, wie viel die Crowd investiert 😉 Nein, Spaß beiseite. Dresden ist mit über 500.000 Einwohnern mittelfristig natürlich eine interessante Option. Zunächst werden wir aber im Ruhrgebiet, einem der größten Ballungszentren Europas, Filialen eröffnen und Marktanteile sichern. Ziel ist es, jedes Jahr die Anzahl der Filialeröffnungen zu verdoppeln. Dieses Jahr planen wir zwei Filialeröffnungen, nächstes Jahr vier, usw.

Seedmatch: Euer Name impliziert das sogenannte Mc-Prinzip. In jeder Filiale der gleich hohe Standard, Wiedererkennungswert und durch das Franchise-Prinzip eine größtmögliche Abdeckung. Ist der Name ganz bewusst gewählt und der implizierte Aufbau eine Filialkette Teil der strategischen Ausrichtung?

Thomas Kanitz: Als wir die erste Filiale eröffnet haben, bastelte ich ein Werbeschild auf dem stand: “Jetzt endlich auch in Dortmund!”, dabei war es der allererste Standort überhaupt. Das zeigt: Natürlich wollten wir von Anfang an als starke Marke wahrgenommen werden und den Filialcharakter, mit allen Vorteilen wie einem konsistenten Qualitätsmanagement, betonen. Außerdem wollten wir bewusst den Spagat wagen: Wellness und Dayspa sind eigentlich hochpreisig und im Premiumsegment zu finden; wir wollten, hochwertiges Wellness mit Privatsphäre und einem fairen Preis-Leistungs-Verhältnis verbinden. Günstige Preise konnten wir jedoch nur erreichen, indem wir unsere Prozesse beherrschen und diese kontinuierlich optimieren. Letztendlich fragen uns viele Gäste wann wir endlich auch in ihre Stadt kommen. Unsere Rechnung geht also auf. Sicherlich ist McFit im Fitnessmarkt, als europäischer Marktführer, eine Art Vorbild.

Seedmatch: Franchising – die Unternehmensgründung light – erfährt in den letzten Jahren einen Boom in Deutschland. Ich denke, da kommen auch auf dich einige Anfragen zu. Wie könnte ich dich überzeugen, mit mir (deutlich früher) eine Kooperation zu starten, damit ich in Dresden – oder wo auch immer – ein eigenes McWellness aufbauen kann?

Thomas Kanitz: Unser oberstes Ziel ist, unseren Kunden überall das gleiche Wellnesserlebnis sowie die gleiche Servicequalität und Hygiene zu bieten. Um mich zu überzeugen, sollte man sich also mit unseren Prozessen vertraut machen und diese verinnerlichen. Erst wenn wir uns sicher sind, dass ein potenzieller Franchisenehmer nicht unsere gesamte Marke verwässern bzw. gefährden würde, sind wir für Gespräche bereit. Einen hohen Anspruch an sich selbst und seine Mitarbeiter, eine hohe Einsatzbereitschaft und eine gewisse Detailverliebtheit sind natürlich nicht verkehrt.

Seedmatch: Welche Argumente kannst du neben dem hohen Skalierungspotenzial unseren Seedmatch-Investoren sowie allen noch Unentschlossenen mitgeben, um sie von deiner Geschäftsidee als eine kluge Investition zu überzeugen?

Thomas Kanitz: Der DaySpa-Markt boomt. Es gibt jedoch viele Eintagsfliegen, also Konzepte, die nicht von langer Dauer sind. Wellness machten schon die alten Römer, das ist ein langfristiger Trend. Und hier befinden wir uns in einer Blaupause. Denn wir sind die ersten Anbieter im DaySpa-Markt welche DaySpa-Suiten professionell und in dieser Anzahl bieten. Und diese Pionierstellung werden wir nutzen, um zu expandieren. Wir werden das McDonalds des Wellnessmarkts. Aktuell hat jede Kleinstadt ihr eigenes Schwimmbad. Warum sollten in Zukunft noch Menschen Wellness im Hallenbad machen, wenn Sie es bei uns zu einem vergleichbaren Preis-Leistungs-Verhältnis mit Privatsphäre haben können?

Seedmatch: Ab Donnerstag wollt ihr mit eurer Kampagne 1.000.000 Euro einsammeln. Warum hast du dich bei der Kapitalsuche für ein Crowdfunding bei Seedmatch entschieden?

Thomas Kanitz: Ähnlich wie wir im Wellnessmarkt, ist Seedmatch der Pionier der Crowdfundingszene. Seedmatch ist sogesehen das Original als Begründer dieser Finanzierungsform in Deutschland. Die Qualität der Startups und die Seriosität mit welcher junge Unternehmen durchleuchtet werden, ist extrem hoch. Dieser ausführliche Auswahlprozess führt dazu, dass nur die besten Startups finanziert werden und so die Chancen für Investoren hoch sind. Grundsätzlich schätzen wir an Crowdfunding den hohen Multiplikatoreffekt und die große, überregionale Reichweite. Mit dem Feedback jedes einzelnen Investors wird McWellness weiter reifen und wir alle profitieren.

Seedmatch: Vielen Dank für deine Zeit und ich wünsche dir und deinem Team ein relaxt-erfolgreiches Funding.

 

Warnhinweis: Der Erwerb dieser Vermögensanlage ist mit erheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen. Der in Aussicht gestellte Ertrag ist nicht gewährleistet und kann auch niedriger ausfallen.

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Wechsel in unserer Geschäftsführung

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Im August folgt der langjährige Dealflow-Manager Johannes Ranscht für Gründer und Gesellschafter Jens-Uwe Sauer in die Führungsspitze. Damit wurde die mit dem Jahreswechsel eingeleitete strategische Neuausrichtung in der Geschäftsführung personell vollendet. Die langjährigen Erfahrungen von Jens-Uwe Sauer bleiben durch seine bestehende Funktion als Gesellschafter dem Unternehmen erhalten. Durch die Trennung der Gesellschafter- und Geschäftsführer-Funktionen wurden die Expertisen zugunsten der Unternehmensentwicklung neu gebündelt und ausgebaut.

Seit dem 1. August 2017 leitet Johannes Ranscht gemeinsam mit Stefan Flinspach als Geschäftsführer die Geschicke der Unternehmen Seedmatch GmbH, Econeers GmbH, Mezzany GmbH sowie der OneCrowd GmbH. Die bereits zu Jahresbeginn eingeleitete strategische Neuausrichtung wurde somit personell final in der Geschäftsführung verankert. Gründer und bisheriger Geschäftsführer Jens-Uwe Sauer wird weiterhin als Gesellschafter dem Unternehmen zur Verfügung stehen. Bereits im Februar wurde durch die Berufung von Herrn Stefan Flinspach die Geschäftsführung zur Doppelspitze erweitert und der Übergang eingeleitet. Mit dem Wechsel von Johannes Ranscht in die Geschäftsführung wurde dieser Prozess nun abgeschlossen. Herr Ranscht verantwortete bereits seit 2014 als Dealflow-Manager Vertrieb und Akquise der Unternehmensgruppe. Seit Beginn dieses Jahres übernahm er die operative Leitung der Unternehmen im Tagesgeschäft.

Neuausrichtung folgt neuen Markttrends

„Wir erfahren eine steigende Akzeptanz für Crowdinvesting in der breiten Bevölkerung und in der Wirtschaft. Während im Gründungsjahr von Seedmatch 2011 kaum jemand von dem Konzept der Schwarmfinanzierung gehört hatte, beschäftigen sich heute die Medien, Startups aber auch der Mittelstand sowie Banken vermehrt mit der Alternative zu klassischen Finanzierungen“, fasst Johannes Ranscht die Veränderungen zusammen. Mittlerweile sei der Markt um Immobilien-, Mittelstands- und Wachstumsfinanzierungen erweitert worden. „Die aktuelle Niedrigzinslandschaft gepaart mit der höheren Inflation sowie dem Trend, wie in anderen Lebensbereichen auch über das eigene Kapital mehr Selbstbestimmung zu erlangen, sind positive Treiber unseres Marktes,“ so CEO Ranscht weiter. Zudem trete mit der neuen EU-Prospektverordnung vom 20. Juli eine signifikante Erweiterung der Marktlandschaft in Kraft.

„Wir werden unserer Crowd mittel- und langfristig neue spannende Produkte anbieten und mit einem breiteren Angebot den Kundennutzen sowie die Qualität des Investorenportfolios weiter steigern“, ergänzt Stefan Flinspach die Argumente für die Neuausrichtung. Zwar sind mit der Markterweiterung Eintrittsbarrieren für Wettbewerber gesunken sowie ist der Kampf um Investoren deutlich härter geworden. Doch die neue Führungsspitze blickt positiv in die Zukunft: „Wir sehen uns dafür sehr gut aufgestellt und gerüstet. Mit den strukturellen Veränderungen in unserem Unternehmen werden Seedmatch sowie die Schwesterplattformen sich nicht nur langfristig am Markt behaupten können, sondern wir werden unsere Stellung als Pionier und Marktführer weiter ausbauen können.“

Gebündeltes Know-how in der Führung

Johannes Ranscht, (36) verantwortet seit 2014 als Dealflow-Manager Vertrieb und Akquise für Seedmatch. In dieser Funktion repräsentierte er die Plattform auf Messen und Events, akquirierte Startups und junge Wachstumsunternehmen für ein Crowdfunding und betreute sie vor, während und nach ihrer Crowdfunding-Kampagne. Als Gründer und Geschäftsführer der eumila GmbH konnte er seine Qualifikationen für die Unternehmensleitung bereits unter Beweis stellen. Schon mit Beginn diesen Jahres übernahm er im Zuge der Neuausrichtung die operative Leitung des Tagesgeschäftes und gewährleistete damit einen nahtlosen Übergang.

Stefan Flinspach, (50) ergänzt seit Februar 2017 die Geschäftsleitung der Unternehmensgruppe. Mit ihm als erfahrenen Manager sowie langjährigen Berater im Bereich der Strategieentwicklung und Change Management konnte wichtiges Know-how für den Übergang der Unternehmensnachfolge sowie der strategischen Neuausrichtung der Plattformen gewonnen werden. Er wird auch in Zukunft als fester Bestandteil der neuen Doppelspitze die strategische Weiterentwicklung verantworten.

Jens-Uwe Sauer, (45) gründete vor sechs Jahren, in 2011, Seedmatch und war als Geschäftsführer und Gesellschafter für das Unternehmen leitend tätig. 2013 gründete er die Schwesterplattform Econeers sowie in 2015 die Mezzany GmbH. Seiner Tradition als Gründer möchte Herr Sauer weiterhin treu bleiben und gab nun im August seine Funktion als Geschäftsführer zugunsten neuer Projektvorhaben auf. Als Gesellschafter bleibt er mit seinen Erfahrungen und seiner Expertise dem Unternehmen erhalten.

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Erfolgreiche Produkte sind „menschlich“

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„Die Menschen wollen keine sechs Millimeter großen Bohrer, sie wollen sechs Millimeter große Löcher in den Wänden“, mahnte stets der renommierte Harvard-Marketingprofessor Theodore Levitt seine Studenten. Warum war er so erpicht, dieses Wissen in die jungen Köpfe einzupflanzen? Jedes Jahr werden 30.000 neue Konsumgüter auf den Markt gebracht. Weit über 90 Prozent sind Flops. Viele dieser Ladenhüter werden an den durchschnittlichen Verbraucher im jeweiligen demografischen Segment gestaltet – doch der reale Kunde passt seine Wünsche und Bedürfnisse nicht einem statistischen Mittelwert an. Ein gutes und erfolgreiches Produkt wird immer am konkreten Kunden und an seinen Bedürfnissen entwickelt. Eben am Menschen. Und genau diese Erkenntnis wurde zur Initialzündung für die Gründer von Desino: Produktdesigner Thyl Junker, Sportwissenschaftler Daniel Levedag sowie Roman Pagano, spezialisiert auf medizintechnischen Maschinenbau. Mit einem bisher nie dagewesenen ganzheitlichen Konzept entwickelte das Trio Rollstühle direkt am Kunden. Das besondere: In den gemeinsamen Gesprächen mit der Zielgruppe nahmen sich die Entwickler auch den gehenden Menschen zum Vorbild. Herausgekommen ist ein einzigartiges Rollstuhlfahren, welches die positiven Effekte des Laufens auf die Rollstuhlfahrer überträgt. Wie kommt man auf so eine Idee, wie groß ist der Markt und wie finden die Rollstuhlfahrer das Mehr an Bewegung – wir haben nachgefragt.

Seedmatch: Hallo ihr drei, vielen Dank, dass ihr trotz des Kampagnenstarts euch die Zeit für unsere Fragen genommen habt. Produkte werden idealerweise am Menschen und seinen Bedürfnissen entwickelt. Das sollte eigentlich selbstverständlich sein, oder?

Daniel Levedag: Das sollte man meinen. Jedoch werden Produkte oft anhand neuer Technologien oder Trends entwickelt und weniger anhand des natürlichen Verhaltens des Menschen. Unsere Idee ist es, das natürliche Bewegungsbedürfnis auch Menschen zu ermöglichen, denen ein solcher Bewegungsablauf nur eingeschränkt möglich ist.

Seedmatch: Von allen möglichen Produkten, warum ausgerechnet Rollstühle? Keiner von euch sitzt in einem Rollstuhl. Die meisten Menschen tun sich schwer, eine Zielgruppe zu fokussieren, zu welcher sie selbst nicht gehören bzw. die nicht in ihrem näheren Umfeld repräsentiert wird.

Thyl Junker: Am Anfang stand die Idee, die Bewegung des Laufens auf das Sitzen zu übertragen.
Im Rahmen meiner Diplomarbeit lieferte Professor Hatto Grosse von der Köln International School of Design mit einer Aussage den entscheidenden Impuls für das Konzept: „Der optimale Stuhl ist nicht der bequemste, sondern der, der zum wieder Aufstehen auffordert.“
Zuerst standen Bürostühle und Fahrzeugsitze im Fokus. Nach einem Gespräch mit einem Rollstuhlfahrer auf der Straße war jedoch sofort klar: Das Konzept des dynamischen Sitzen bringt den Rollstuhlfahrern noch viel mehr als Anderen. Hier war ein immenser Bedarf und die positive Wirkung am größten. Gespräche mit Experten aus der Sportwissenschaft und der Medizin bestätigten diese Annahme und so war das Konzept des dynamischen Sitzens für Rollstühle geboren.

Seedmatch: Wie habt ihr euch als Team eigentlich zusammengefunden? Euer Background ist doch sehr verschieden.

Daniel Levedag: Thyl und ich haben uns auf einem Seminar für Unternehmensgründung an der Deutschen Sporthochschule Köln kennengelernt. Thyl hat dort sein Konzept für dynamische Rollstühle vorgestellt. Als Sportwissenschaftler war ich von der Innovation der Produktidee begeistert. Da wollte ich unbedingt dabei sein. Gemeinsam haben wir uns dann für ein Existenzgründerstipendium beworben. Die erste Bewerbung für das Stipendium wurde abgelehnt, weil uns für die Umsetzung ein Medizintechniker fehlte. Die RWTH Aachen konnte sich in diesem Bereich deutlich profilieren. Dort haben wir Roman kennengelernt und konnten ihn schnell überzeugen. Mit Roman wurde unser Team nicht nur um eine wichtige Schlüsselkompetenz erweitert. Er brachte auch viele wichtige Kontakte und Partner mit ins Boot.

Seedmatch: Könnt ihr kurz darlegen, was sich für einen Rollstuhlfahrer durch das sogenannte dynamische Sitzen ändert?

Thyl Junker: Das dynamische Sitzen bringt dem Rollstuhlfahrer – wie der Begriff schon sagt – eine bisher im Rollstuhl nicht vorhandene Bewegung. Diese Bewegung hat zahlreiche Vorteile. Die Rückenmuskulatur wird aufgelockert und Krämpfe sowie Spastiken können reduziert werden. Zusätzlich werden die Bandscheiben durch die Bewegung besser versorgt und bleiben somit deutlich länger gesund. Die Verdauung wird durch die Bewegung besser aktiviert und Druckgeschwüre, sogenanntes “Wundsitzen”, gemindert.
Eine unglaubliche Erleichterung der körperlichen Alltagsbelastung bietet unser Hebelantrieb. Durch die verbesserte Kraftumsetzung konnten wir 50 % der Belastung auf das Schultergelenk reduzieren. Das ist für Rollstuhlfahrer ebenfalls ein wichtiger Baustein, lange gesund zu leben. Durch die Überstrapazierung der Arme und Schultern über Jahre hinweg entstehen beim herkömmlichen Hebelantrieb viele Schädigungen. Glaubt man der Fachliteratur, gilt Entsprechendes auch für die Handgelenke.

Seedmatch: Letztes Jahr brach sich meine Großmutter das Bein und war lange Zeit an den Rollstuhl gebunden. In dieser Zeit baute ihre Muskulatur stark ab, sie hatte Verdauungsprobleme, schmerzende Handgelenke durch die Greifräder und längere Strecken sowie der Aufenthalt in ihrem Garten waren nicht möglich. Es war eine schwere Zeit für sie. Könnte euer Rollstuhl auch älteren Menschen helfen, in so einer Phase als auch dauerhaft gesündere Mobilität zu erreichen?

Daniel Levedag: Also ich denke, dass in diesem Fall unser radius perfekt für deine Großmutter gewesen wäre. Über unseren ergonomischen Hebelantrieb wäre für sie nämlich ein gesünderer und vor allem auch aktiverer Alltag entstanden. Die alternierende Bewegung der Hebel hilft dabei Muskulatur in Rumpf und Rücken aufzubauen. Schon eine eine tägliche Spazierfahrt von zehn Minuten mit unserem radius hätte genügt, um dem Muskelabbau effektiv entgegenzuwirken. Gleichzeitig hätte sich das dynamische Sitzen positiv auf ihre Verdauung ausgewirkt. Auch die Schmerzen in den Handgelenken wären durch die Hebel reduziert gewesen. Sicherlich haben die Schmerzen in den Handgelenken sie auch noch davon abgehalten, sich viel im Rollstuhl fortzubewegen. Auch das wird dann ein Problem, weil man sehr inaktiv wird und schnell abbaut. Das wirkt sich dann natürlich auch negativ auf die Psyche aus.

Seedmatch: Wie groß ist demnach die Zahl an Rollstuhlfahrern allein in Deutschland? Und wie viele davon könnten euren Rollstuhl nutzen?

Thyl Junker: Laut statistischem Bundesamt sind ca. 1,5 Millionen Menschen kurz- oder langfristig auf einen Rollstuhl angewiesen. Unsere Rollstühle können all denjenigen Rollstuhlfahrern helfen, die sich selbstständig noch aus eigener Kraft fortbewegen können.

Seedmatch: Mit der zunehmenden Überalterung unserer Gesellschaft wird dieser Markt künftig deutlich wachsen. Wie werden sich eure Zielgruppe und die Healthtech-Branche in den nächsten zehn Jahren für euren Bereich entwickeln?

Daniel Levedag: Mit Sicherheit wird sich unsere Zielgruppe hierdurch noch einmal erweitern. Die Herausforderung wird dann sein, einen Stuhl mit dynamischem Sitzen zu entwickeln, der speziell auf die Geriatrie, sprich Altersmedizin, ausgelegt ist. Je nachdem wie alt die Personen sind, treiben sie die Stühle nicht mehr selber an und werden geschoben. Selbstverständlich ist auch hier die Bewegung wichtig oder besser gesagt notwendig. Hier tut sich für uns in Zukunft ein großer Markt und somit eine große Chance auf.

Seedmatch: Eure Vision ist das dynamische Sitzen für jeden Rollstuhlfahrer. Wie wollt ihr das erreichen? Einen Rollstuhl hat man doch sicherlich ein Leben lang und wenn man sich einmal für einen entschieden hat…?

Daniel Levedag: Ein Rollstuhl wird normalerweise nur ca. fünf Jahre genutzt. Wir möchten natürlich so viele Rollstuhlfahrer wie möglich bei einem Neukauf von unseren Rollstühlen überzeugen. Zusätzlich entwickeln wir aber auch das dynamische Sitzen als Anbauteil, um in Zukunft auch denjenigen Rollstuhlfahrern helfen zu können, die sich bereits vorher für einen anderen Rollstuhl entschieden haben.

Seedmatch: Das ist interessant. Heißt das, Rollstühle sind ein Stück weit vergleichbar mit Laufschuhen? Nach einer gewissen Zeit oder Anzahl an Kilometern benötige ich Ersatz?

Daniel Levedag: Das ist ein sehr guter Vergleich. Durch den ständigen Einsatz und den damit einhergehenden Verschleiß wird nach einer gewissen Zeit ein neuer Rollstuhl notwendig. Die Krankenkassen übernehmen üblicherweise dann die Kosten eines Neukaufs.

Seedmatch: Nochmal zurück zum dynamischen Sitzen für Rollstühle mit Greifrad. Lässt sich das wirklich nachrüsten? Was sagen die Top-Hersteller herkömmlicher Rollstühle zu eurer Idee?

Roman Pagano: Die exakte technische Lösung muss hier noch gefunden werden. Insbesondere die Adaptierung an verschiedene Rollstuhlmodelle wird eine Herausforderung darstellen. Es ergibt durchaus Sinn, das dynamische Sitzen zunächst nur ausgewählten Kooperationspartnern exklusiv zur Verfügung zu stellen. In dieser Hinsicht hatten wir bereits einige Gespräche mit einem Hersteller, der ernsthaftes Interesse bekundet hat.

Seedmatch: Ist das der Grund, warum ihr euch für eine Crowdfunding-Kampagne entschieden habt? Plant ihr schon euren Exit oder geht es um die maximale Steigerung der Gesundheit und Mobilität von Rollstuhlfahrern?

Daniel Levedag: Wichtig ist es uns in erster Linie, möglichst vielen Rollstuhlfahrern gesündere Rollstühle anzubieten. Die Crowdfunding-Kampagne ermöglicht uns, deutlich bekannter zu werden und unsere Zielgruppen durch die mediale Aufmerksamkeit besser und flächendeckender anzusprechen und aufzuklären. Wir sind davon überzeugt, dass die gesunde Bewegung für Rollstuhlfahrer alternativlos ist und die öffentliche Wahrnehmung genügend Handlungsdruck auf unser Gesundheitssystem und alle daran Beteiligten ausüben kann. Auch wenn ich mich jetzt vielleicht aufrege: Es ist überall angestrebtes Ziel, ein längeres, gesünderes und aktiveres Leben zu führen und die Forschung und Industrie gibt dafür Unsummen aus. Die Fitness- und Gesundheitsbranche boomt – in einem Laufschuh steckt mittlerweile mehr Hightech als in einem Handy. Es kann doch nicht sein, dass wir 1,5 Millionen Deutsche sowie ca. 85 Millionen Menschen weltweit einfach da ausklammern und vergessen!

Seedmatch: Warum habt ihr euch bei der Investorenauswahl eurer Kampagne für die Seedmatch-Investoren entschieden?

Daniel Levedag: Seedmatch war sehr häufig auf Veranstaltungen vertreten, die ich besucht habe. Auf diese Weise entstanden sehr schnell persönliche Kontakte, durch die wir erst an das Crowdinvesting herangeführt wurden. Natürlich schaut man als Unternehmer auch nach Alternativen. Uns ist allerdings keine Plattform aufgefallen, die besser zu uns passen würde. Wichtig war uns nämlich, dass wir uns von der Crowd sehr viel mehr erhoffen als finanzielle Unterstützung. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass so ziemlich jeder einen Rollstuhlfahrer in seinem Bekanntenkreis hat, dem er unsere Rollstühle empfehlen kann. Auch wertvolle Kontakte zu Ärzten und Therapeuten sind schon auf unterschiedlichste Art und Weise zustande gekommen. So schaffen wir zusätzlich Aufmerksamkeit und generieren neue Kunden. Wir sind überzeugt, dass die Crowd von Seedmatch perfekt zu unserem Vorhaben passt. Das war ein Hauptkriterium.

Seedmatch: Kurz und knapp: Warum sollte jeder in Desino investieren?

Daniel Levedag: Für uns stehen hier immer die Rollstuhlfahrer im Vordergrund. Wir haben die letzten Jahre mit viel Schweiß und Tränen drei Produkte entwickelt, die die Lebensqualität von Rollstuhlfahrern nachweislich steigern. Jetzt ist es an der Zeit die Aufklärungsarbeit zu leisten, um die Produkte an den Mann zu bringen. Hierzu brauchen wir die Unterstützung der Crowd und bieten ein durch Hochschulen, Ärzte und Krankenkassen validiertes Sitzkonzept, drei ausgereifte, mehrfach ausgezeichnete Produkte in Serienproduktion, eine umfangreiche Patentfamilie und eine Verbesserung der Lebensqualität von Rollstuhlfahrern auf einem konjunkturunabhängiger Wachstumsmarkt.
Wir brennen für unsere Idee und wünschen uns nichts mehr, als dass jeder Rollstuhlfahrer die Vorteile des dynamischen Sitzens erkennt. Wenn das erstmal geschehen ist, wird es für die DESINO kein Halten mehr geben.

Seedmatch: Vielen Dank. Wir wünschen euch eine gut anrollende und dynamische Crowdfunding-Kampagne!

Daniel Levedag: Vielen Dank! Wir blicken sehr zuversichtlich in die Zukunft und freuen uns auf die Kampagne.

 

Warnhinweis: Der Erwerb dieser Vermögensanlage ist mit erheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen. Der in Aussicht gestellte Ertrag ist nicht gewährleistet und kann auch niedriger ausfallen.

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DESINO gewinnt den German Design Award

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Es war die Schlagzeile schlechthin: Unser aktuelles Funding DESINO gewinnt den German Design Award 2018 in Gold. Die Rollstühle, die erstmals eine dynamische Sitzbewegung und damit einen erheblichen gesundheitlichen Mehrwert für Rollstuhlfahrer ermöglichen, wurden am 20. Oktober 2017 zum Sieger in der Kategorie Medical, Rehabilitation and Health Care ernannt. Wir sprachen mit Co-Founder Thyl Junker (Im Foto in der Mitte), der als Produktdesigner bei DESINO verantwortlich ist und damit auch das charakteristische Äußere der besonderen Rollstühle geprägt hat. Er ist überzeugt, der Award wird dem Unternehmen einen deutlichen Schub geben.

Seedmatch: Hallo Thyl, herzlichen Glückwunsch zum German Design Award 2018 in Gold für euren radius. Wie fühlt man sich als Würdenträger dieses Preises?

Thyl Junker: Natürlich empfindet man Stolz und ist überglücklich über eine solche Anerkennung nach all der Entwicklungsarbeit.

Seedmatch: Du hast etwas erreicht, was meines Wissens nach bisher keinem gelungen ist: Du hast einen Rollstuhl schön gemacht. Die meisten sind ja nun wirklich keine Augenweide. Woran liegt das?

Thyl Junker: Meiner Meinung nach wurde im Bereich der medizinischen Hilfsmittel zu lange allein auf die technische Umsetzung geachtet. Die Wichtigkeit des ästhetischen Anspruchs für den Nutzer, für den das Hilfsmittel ja ein wichtiger Teil seines Lebens und seines Erscheinungsbildes ist, wurde leider nicht ausreichend betrachtet. Zum Glück hat sich das in den letzten Jahren geändert und ich bin froh, einen Teil dazu beizutragen.

Seedmatch: Inwiefern war die Zusammenarbeit mit den Rollstuhlfahrern ausschlaggebend für das Design?

Thyl Junker: Wir haben von Anfang an Rollstuhlfahrer in den Gestaltungsprozess miteinbezogen. Meine ersten Entwürfe waren viel radikaler, aufgrund des Austauschs haben sich diese noch deutlich verändert. Einerseits wurden Anpassungen an die Bedürfnisse der Rollstuhlfahrer vorgenommen, andererseits waren insbesondere die älteren Rollstuhlfahrer eher überfordert damit, sich vom Bild eines Rohrrahmens zu lösen. In den zukünftigen Entwicklungen werden diese progressiven Entwürfe jedoch sicherlich weiter verfolgt, die Rollstühle sollen sich in Zukunft ja noch deutlich weiter entwickeln.

Seedmatch: Warum wurde eigentlich nur der radius ausgezeichnet und nicht die gesamte Produktfamilie, die ja optisch gleich ist und sich nur in ihren Funktionalitäten unterscheidet?

Thyl Junker: Der radius ist der erste Rollstuhl, den wir auf den Markt gebracht haben. Die Nominierung zum German Design Award 2018 bezog sich auf dieses Produkt. Wir würden uns natürlich über zukünftige Nominierungen von weiteren Produkten freuen.

Seedmatch: Mal abgesehen von der Würdigung des besonderen Designs – was kann der German Design Award noch für DESINO bewirken?

Thyl Junker: Zunächst bringt uns der Award viel Aufmerksamkeit, diese werden wir nutzen, um noch mehr Menschen von unseren Produkten und unserem Unternehmen zu überzeugen. Darüber hinaus hoffe ich aber auch darauf, dass Design in der Zukunft eine noch größere Rolle in unserer Branche spielen wird.

Seedmatch: Wenn ich dich mal aus der Deckung locken darf: Du bist junge 35 Jahre alt und hast bereits Designs für Tommy Hilfiger, Boss, BMW, Smart, Douglas, Motorola und Puma erstellt. Damit hast du eine sehr namhafte Vita. Dennoch hältst du dich eher bedeckt…

Thyl Junker: Für mich ist es als Designer wichtig, dass Menschen von den Ergebnissen meiner Arbeit profitieren und diese wertschätzen. Meine Arbeit sollte im Vordergrund stehen und nicht ich als Person. Natürlich präsentiere ich meine Ideen gerne und mit voller Begeisterung, allerdings bleibt dafür momentan immer weniger Zeit. Auf den Messen beispielsweise freue ich mich aber sehr über den Kontakt zu unseren Kunden und über ihr Feedback.

Seedmatch: Welche Hoffnungen verbindest du ganz persönlich mit dem German Design Award?

Thyl Junker: In erster Linie zeigt die Auszeichnung, dass der Schritt als Designer in den Bereich Medizintechnik eine gute Entscheidung war. Ich bin jetzt noch motivierter, neue Wege zu gehen und frischen Wind in den Rollstuhlmarkt zu bringen. Ich freue mich auch darauf, andere Designer auf der Preisverleihung zu treffen und Wegbegleiter von früher wiederzusehen.

Seedmatch: Habt ihr die Auszeichnung schon begossen oder macht ihr das erst bei der offiziellen Galaverleihung?

Thyl Junker: Wir haben uns schon tierisch gefreut, richtig gefeiert wird dann auf der Gala.

Seedmatch: In diesem Sinne: Prosit!

Thyl Junker: Vielen Dank.

Die Crowdfunding-Kampagne von DESINO läuft noch bis zum 22. Dezember 2017.

 

 

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Das Seedmatch-Jahr 2017 in Bildern

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2017 war ein spannendes Jahr – weltweit, in Deutschland, für die Startups als auch natürlich für Seedmatch. So haben die Amerikaner und die Deutschen einen neuen Präsidenten bekommen. Auch bei Seedmatch änderte sich im August die Geschäftsführung: Johannes Ranscht leitet nun gemeinsam mit Stefan Flinspach die Geschicke der Plattformen Seedmatch, Econeers und Mezzany. Während die europäische Familie um ein ganzes Königreich und 65 Millionen Mitglieder ärmer zu werden droht, freute sich die Seedmatch-Crowd und unsere Seedmatch-Alumni über regen Zuwachs. Aber auch sonst hat sich einiges im Jahr 2017 getan. Wir haben es in Bildern zusammengefasst.

 

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Crowdfunding-ABC: Alle wichtigen Begriffe kurz & knapp erklärt

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Investmentquote, Multiple, Unternehmensbewertung, Verwässerung… – und nur Fragezeichen im Kopf? Da im Crowdfunding jeder Investor seine Anlageentscheidungen selbstbestimmt und individuell trifft, wird er zu seinem eigenen Anlageberater. Dadurch begegnen ihm einige Fachbegriffe, Berechnungen und rechtliche Regularien. Ob als neuer Investor oder “alter Crowdfunding-Hase” – nicht immer ist es leicht, dabei den Durchblick zu behalten. Unser Crowdfunding-ABC schafft Abhilfe und erklärt die wichtigsten Begriffe in knapper und verständlicher Form.

Alle fett markierten Begriffe haben einen eigenen Eintrag im Crowdfunding-ABC. Für alle Investoren mit noch größerem Wissensdurst haben wir außerdem Blogbeiträge, die einzelne Aspekte detaillierter betrachten, verlinkt.

Alle angehenden Crowdfunding-Profis können sich zudem hier für unsere Seedmatch-Academy anmelden und erhalten dann sechs Wochen lang wöchentlich kompaktes Crowdfunding-Wissen direkt in ihr Postfach.

act/360 (Eurozinsmethode)
Die act/360- bzw. Eurozinsmethode ist eine Vorgehensweise zur Berechnung von Zinsen, die vor allem im Euroraum und in der Schweiz Anwendung findet. Dabei werden die Zinstage kalendergenau bestimmt, das Zinsjahr hat also 365 oder 366 Tage. Das Basisjahr wird unabhängig von der Anzahl der tatsächlichen Tage mit 360 Tagen angesetzt (30 Tage pro Monat). Diese Methode der Zinsberechnung wird bei Seedmatch beim Venture Debt genutzt, wo die halbjährlich ausgeschüttete Festverzinsung tagesgenau berechnet wird – d.h., je eher ein Investor in ein Venture Debt investiert, desto mehr Zinsen erhält er.

Accelerator
Ein Accelerator (englisch für Beschleuniger) ist eine Institution, die Startups innerhalb eines festgelegten Zeitraums durch intensives Coaching unterstützt und so hilft, den Entwicklungsprozess stark zu beschleunigen. Das kann von der Bereitstellung von Arbeitsplätzen, strategischer und technischer Unterstützung bis hin zu einem Netzwerk und vielseitigem Coaching in allen wichtigen Bereichen reichen. Als Gegenleistung für das Coaching und die Unterstützung erhalten die Acceleratoren häufig einen gewissen Anteil an dem Unternehmen und somit an der zukünftigen Gewinnausschüttung.

Bonuszins nach Exit-Ereignis
Wenn ein Startup von einem anderen Unternehmen aufgekauft wird, tritt ein Exit-Ereignis ein. Damit enden die Investmentverträge zwischen dem Startup und seinen Crowd-Investoren, die bei einem Seed Investment durch den Bonuszins nach Exit-Ereignis von der positiven Entwicklung des Startups profitieren. Der individuelle Bonuszins eines Investors berechnet sich, indem man seine Investmentquote mit dem Exit-Erlös multipliziert. Zusätzlich erhält er seinen Investmentbetrag zurück und bekommt die ertragsunabhängige Basisverzinsung ausgezahlt.

Bonuszins nach Kündigung
Der Investor und das Startup können den gemeinsam geschlossenen Investmentvertrag ordnungsgemäß kündigen. In diesem Fall wird beim Seed Investment der Bonuszins nach Kündigung berechnet. Dafür werden der EBIT und der Umsatz des entsprechenden Jahres mit ihren vertraglich festgelegten Multiples multipliziert. Das numerisch höhere Ergebnis – die sogenannte relevante Erfolgsgröße – wird zur Bonuszinsberechnung herangezogen. Im Anschluss wird berechnet, wie hoch der Anteil der Investition an diesem Erfolg war (Erfolgsanteil). Wichtig: Damit ein Bonuszins ausgezahlt werden kann, muss der Erfolgsanteil größer als das ursprüngliche Investment sein. Ist er gleich oder geringer, hat sich das investierte Geld durch das Geschäftsmodell (noch) nicht „vermehrt“ und ein Bonus kann nicht gezahlt werden. Das Investment wird dann natürlich trotzdem zuzüglich der ertragsunabhängigen Basisverzinsung in voller Höhe ausgezahlt.

Break-even
Ein Unternehmen hat seinen Break-even erreicht, wenn Ausgaben und Einnahmen gleich hoch sind und sich damit gegenseitig aufheben. Das bedeutet, dass in Kürze damit zu rechnen ist, dass das Unternehmen erste Gewinne macht. Dass der Break-even bereits erreicht ist oder unmittelbar bevorsteht, ist eine Voraussetzung dafür, dass ein Startup bei Seedmatch eine Venture Debt-Finanzierung durchführen kann. Finanzierungsrunden von Startups, die vom Break-even noch weiter entfernt sind, werden als Seed Investment zu anderen Konditionen abgewickelt.

Business Angel
Ein Business Angel ist jemand, der sich finanziell an Unternehmen beteiligt und gleichzeitig die Existenzgründer mit Know-how und Kontakten in einer typischerweise sehr frühen Phase unterstützt. Meist handelt es sich dabei um erfolgreiche Gründer oder um erfahrene Unternehmer oder leitende Angestellte, die aufgrund ihrer langen Berufstätigkeit über mehr Management-Erfahrung und Kontakte verfügen als die Gründer der betreuten Unternehmen selbst. Der wesentliche Unterschied zu einer Venture-Capital-Beteiligung liegt darin, das letztere oft erst in einer späteren Phase erfolgt und dann nur noch aus einer rein finanziellen, dafür aber oftmals größeren Beteiligung besteht.

Crowdfunding
Crowdfunding ist der Oberbegriff für eine Finanzierungsform, bei der sich Menschen zusammenschließen, um ein bestimmtes Projekt zu finanzieren. Dabei gibt es verschiedene Unterformen: Beim donation-based Crowdfunding spenden Menschen Geld für ein meist soziales, karitatives oder künstlerisches Projekt, ohne eine Gegenleistung zu erhalten. Beim reward-based Crowdfunding erhalten sie für ihr Engagement eine materielle Gegenleistung, z. B. das Produkt, das durch ihr finanzielles Engagement umgesetzt werden konnte. Beim Crowdlending handelt es sich um über das Internet vermittelte Kredite von Privatpersonen an andere Privatpersonen oder Unternehmen (auch Peer-to-Peer-Kredite genannt). Beim equity-based Crowdfunding bzw. Crowdinvesting, wie es Seedmatch anbietet, profitieren Investoren finanziell von der Entwicklung des Unternehmens.

Crowdinvesting
Crowdinvesting ist eine Unterform des Crowdfundings und eine andere Bezeichnung für equity-based Crowdfunding, wie es bei Seedmatch praktiziert wird: Durch ihren Kapitaleinsatz profitieren Investoren finanziell von der Entwicklung des Unternehmens.

Early-Bird-Bonus
Alle Investoren, die sich innerhalb der ersten sieben Tage nach Fundingstart für ein Investment entscheiden, belohnen wir im Rahmen des Early-Bird-Bonus mit besonders attraktiven Konditionen. Beim Seed Investment erhalten sie einen zehnprozentigen Aufschlag auf die Investmentquote und damit auf den gewinnabhängigen Bonuszins sowie den Bonuszins nach einem Exit-Ereignis. Beim Venture Debt erhöht sich die feste jährliche Verzinsung.

EBIT
Der EBIT (Englisch für earnings before interest and taxes) bezeichnet den Gewinn vor Zinsen und Steuern, der auch als operatives Ergebnis bezeichnet wird. Er wird im Rahmen des Crowdfundings bei Seed Investments zur Berechnung des Bonuszinses nach Kündigung herangezogen.

endfällig
Endfällig bedeutet, dass der jeweilige Darlehensbetrag bzw. anfallende Zinsen nicht nach und nach in mehreren Tranchen, sondern einmal zum Ende der Laufzeit des Darlehens ausgezahlt werden. Dies trifft auf die Darlehensrückzahlungen sowohl beim Seed Investment als auch beim Venture Debt auf Seedmatch zu. Zudem wird die ertragsunabhängige Basisverzinsung von 1 % p. a. beim Seed Investment endfällig gezahlt.

Endspurt
Als Endspurt wird die Phase bezeichnet, in der sich ein Funding verknappt und absehbar bald keine Investments mehr möglich sind – sei es, weil das Funding nach maximal 120 Tagen endet oder aber weil bereits vor Ablauf der Maximallaufzeit das Fundinglimit nahezu erreicht ist. Diese Verknappung geht in der Regel mit einer erhöhten Dynamik einher, d. h. innerhalb einer bestimmten Zeitdauer wird mehr investiert als dies zwischenzeitlich im Verlauf des Fundings der Fall war. Kleinanleger sollten in dieser Zeit nicht zu lange mit einer Investmententscheidung warten, denn sonst verpassen sie womöglich die Chance, sich am Startup zu beteiligen.

Equity-based
“Equity-based” ist Englisch für: auf Basis von Unternehmensanteilen. Der Begriff wird häufig in Zusammenhang mit equity-based Crowdfunding (bzw. Crowdinvesting) verwendet, der Finanzierungsform, auf die sich Seedmatch spezialisiert hat. Hier erwerben Investoren mit ihrem Kapital virtuelle Unternehmensanteile und profitieren finanziell von der Entwicklung des Unternehmens.

Erfolgsanteil
Der Erfolgsanteil ist beim Seed Investment infolge einer Kündigung des Investmentvertrages durch das Startup oder den Investor für die Berechnung des Bonuszinses nach Kündigung relevant. Er gibt den Anteil an, den das individuelle Investment am Unternehmenserfolg hatte. Er berechnet sich aus der Investmentquote multipliziert mit der relevanten Erfolgsgröße (EBIT– oder Umsatz-Multiple – je nachdem, was höher ist). Ein Bonuszins kann nur ausgezahlt werden, wenn der Erfolgsanteil größer als das ursprüngliche Investment ist, dieses sich also bereits “vermehrt” hat.

ertragsunabhängige Basisverzinsung
Beim Seed Investment erhalten Anleger eine Basisverzinsung in Höhe von 1 % p. a., die unabhängig von der Entwicklung des Startups und eventuell erwirtschafteten Gewinnen ist. Die Basisverzinsung wird endfällig gezahlt, d. h. Investoren erhalten sie, wenn ihr Investment endet, gemeinsam mit dem ursprünglichen Darlehensbetrag. Insgesamt spielt die “Musik” beim Seed Investment jedoch beim gewinnabhängigen Bonuszins sowie dem Bonuszins nach Exit bzw. Kündigung, wodurch die Investoren direkt an der positiven Entwicklung eines Startups teilhaben.

Exit
Als Exit bezeichnet man es, wenn ein Startup von einem anderen Unternehmen aufgekauft wird und das Gründerteam die Mehrheit seiner Anteile abgibt. Dies hat das Ende der Verträge zwischen dem Startup und seinen Crowd-Investoren zur Folge, die von der zumeist positiven Entwicklung beim Seed Investment u. a. durch den Bonuszins nach Exit-Ereignis profitieren. Zusätzlich erhalten sie den endfälligen ertragsunabhängigen Bonuszins sowie ihren Darlehensbetrag zurück. Beim Venture Debt gibt es aufgrund der deutlichen höheren Festverzinsung, die kontinuierlich gezahlt wird, keine Exitbeteiligung in diesem Sinne. Wenn das Startup die Verträge vorzeitig kündigt, erhalten die Investoren jedoch eine Vorfälligkeitsentschädigung sowie ggf. den Venture Kicker.

Fundinglimit
Das Fundinglimit ist das Kapital, das ein Startup mit seiner Crowdfunding-Kampagne bei Seedmatch maximal einsammeln kann. Es wird individuell in Abhängigkeit vom Finanzbedarf des Startups festgelegt und kann aufgrund der Regelungen des Kleinanlegerschutzgesetzes maximal 2,5 Millionen Euro betragen. Ist das Fundinglimit einmal festgelegt und von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) freigegeben, kann es nachträglich nicht mehr erhöht werden.

Fundingschwelle
Die Fundingschwelle ist der Betrag, der bei einer Crowdfunding-Kampagne insgesamt mindestens investiert werden muss, damit das Funding als erfolgreich finanziert gilt. Die Fundingschwelle wird individuell in Absprache mit dem Startup festgelegt. Nach Erreichen der Fundingschwelle kann bis zum Fundinglimit (bei Venture Debts inkl. Überzeichnung) weiter investiert werden. Wird die Fundingschwelle innerhalb von 60 Tagen nicht überschritten, gilt das Projekt als nicht erfolgreich finanziert und alle Anleger, die bis dahin investiert haben, erhalten ihr Geld zurück.

Fundingverlängerung
Crowdfunding-Kampagnen bei Seedmatch laufen zunächst 60 Tage und können um weitere 60 Tage verlängert werden (Fundingverlängerung), wenn während der ersten 60 Tage die Fundingschwelle überschritten, das Fundinglimit jedoch noch nicht erreicht wurde.

Fundingziel
Das Fundingziel ist das Kapital, das ein Startup mit seiner Crowdfunding-Kampagne maximal einsammeln will. Beim Seed Investment ist das Fundingziel gleich dem Fundinglimit. Beim Venture Debt ist eine Überzeichnung möglich, d. h. nach dem Erreichen des Fundinglimits kann bis zum Fundingziel weiter investiert werden. Das Unternehmen hat in diesem Fall jedoch nach Überschreiten des Fundinglimits jederzeit die Möglichkeit, seine Crowdfunding-Kampagne zu beenden, auch wenn das Fundingziel noch nicht erreicht wurde.

gewinnabhängiger Bonuszins
Der gewinnabhängige Bonuszins ist das Produkt der Investmentquote multipliziert mit dem Jahresüberschuss. Sobald ein Seed Investment erste Gewinne macht, wird er jährlich berechnet und ausgezahlt.

Investmentquote (Beteiligungsquote)
Die Investmentquote gibt an, welchen virtuellen Anteil am Unternehmen ein Crowd-Anleger durch sein Investment hält. Sie berechnet sich aus dem Verhältnis (Quotient) aus der individuell investierten Summe und der Unternehmensbewertung nach der abgeschlossenen Crowdfunding-Kampagne (Post-Money-Unternehmensbewertung).

Kleinanlegerschutzgesetz
Das Kleinanlegerschutzgesetz dient dem Schutz von Privatpersonen bei Geldanlagen auf dem Grauen Kapitalmarkt, d. h. dem legalen, aber nicht staatlich regulierten Teil des Kapitalmarkts, zu dem auch das Crowdfunding gehört. Es regelt etwa die Aufsichtsbefugnisse der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin), aber auch viele andere Regularien beim Crowdfunding. So ist darin z. B. festgeschrieben, dass Crowdfundings nur bis zu einer maximalen Fundingsumme von 2,5 Mio. Euro nicht prospektpflichtig sind. Auch, dass Crowdinvestoren ohne Selbstauskunft oder Vermögensauskunft nicht mehr als 1.000 Euro pro Funding investieren dürfen, ist darin geregelt.

Multiple
Multiples werden herangezogen, um beim Seed Investment die Höhe des Bonuszinses nach Kündigung zu berechnen, der sich am aktuellen wirtschaftlichen Erfolg des Startups orientiert. Der Erfolg berechnet sich entweder aus dem EBIT oder dem Umsatz des Geschäftsjahres zum Zeitpunkt der Kündigung multipliziert mit einem Multiple. Wie hoch der jeweilige Multiple ist, wird im Vorfeld des Fundings festgelegt und kann im Investmentvertrag § 10 Abs. 2 nachgelesen werden. Der EBIT und der Umsatz haben jeweils ihren eigenen Multiple. Beides wird berechnet und das für den Investor bessere Ergebnis herangezogen, um den Erfolgsanteil des Investments zu berechnen. Nur wenn dieser größer als das ursprüngliche Investment ist, hat sich das investierte Geld bereits “vermehrt” und ein Bonuszins nach Kündigung kann ausgezahlt werden.

nachrangig
Eine nachrangige Forderung tritt im Fall einer Insolvenz oder Liquidation eines Unternehmens hinter den Forderungen anderer Gläubiger mit höherem Rang zurück. Für die Seedmatch-Investoren, die über ein partiarisches Nachrangdarlehen an den Startups beteiligt sind, bedeutet das, dass ihre Darlehensbeträge, Zinsen etc. erst gezahlt werden können, wenn andere Gläubiger ihr Geld erhalten haben.

partiarisches Nachrangdarlehen
Das partiarische Nachrangdarlehen ist die Form der Beteiligungsfinanzierung, die bei Seedmatch zum Einsatz kommt. Als Entgelt für die Überlassung des Darlehens wird ein Anteil am Gewinn oder Umsatz eines Unternehmens, für dessen Finanzierung das Darlehen gewährt wurde, vereinbart (partiarisch = gewinnabhängig). Neben der Gewinnbeteiligung kann – wie bei Seedmatch – eine Verzinsung vereinbart werden. “Nachrang” meint, dass die Darlehensforderung im Fall einer Liquidation oder Insolvenz im Rang hinter andere Forderungen gegen das Unternehmen zurücktritt.

Proof-of-Concept
Der Proof of Concept ist ein Meilenstein, der die prinzipielle Machbarkeit eines Projekts belegt. In der Regel wird dafür ein Prototyp des jeweiligen Produkts entwickelt. Ziel ist es, möglichst frühzeitig Risiken zu erkennen und zu minimieren, eine valide Basis für Entscheidungen zu haben, Anforderungen zu überprüfen und Erfahrungswerte in Bezug auf die Akzeptanz bei Kunden und Partnern zu sammeln. Alle Projekte, in die Sie bei Seedmatch investieren können, haben mindestens ihren Proof of Concept erbracht und können erste Kunden und Umsätze vorweisen.

Rendite
Die Rendite ist der Ertrag, den angelegtes Kapital in einem bestimmten Zeitraum erbringt. Sie wird immer in Prozent angegeben und bezieht sich auf das eingesetzte Kapital. Beim Seed Investment besteht die Rendite aus der ertragsunabhängigen Basisverzinsung, ggf. dem gewinnabhängigen Bonuszins sowie dem Bonuszins nach Exit bzw. Kündigung. Beim Venture Debt gehen die halbjährlichen festen Bonuszinsen sowie ggf. der Venture Kicker in die Rendite ein.

Return on Investment (ROI)
Der Return on Investment ist eine betriebswirtschaftliche Kennzahl, die den Gewinn im Verhältnis zum eingesetzten Kapital setzt. Sie gibt an, ob und wann sich eine Investition amortisiert hat.

Seed Investment
Das Seed Investment ist bei Seedmatch die Investmentform, mit der die Crowd in junge, aufstrebende Startups investiert, die jedoch bereits den Proof of Concept erbracht haben und erste Umsätze vorweisen können. Beim Seed Investment spielt die “Musik” am Ende, d. h. das Hauptrenditepotenzial liegt in den gewinnabhängigen Bonuszinsen sowie im Bonuszins bei Exit oder Kündigung, wenn sich das junge Unternehmen außergewöhnlich gut entwickelt hat. Zudem erhalten Seed-Investoren eine endfällige ertragsunabhängige Basisverzinsung von 1 % p. a.

Unternehmensbewertung
Die Unternehmensbewertung vor Beginn der Crowdfunding-Kampagne (Pre-Money-Unternehmensbewertung) wird grundsätzlich vom Startup erstellt. Sie ist keine Aussage über dessen aktuelle Wirtschaftlichkeit, sondern repräsentiert die Erwartungen des Startups zu dessen zukünftigen Ertragsaussichten unter Berücksichtigung einer risikoadäquaten Verzinsung. Die Pre-Money-Unternehmensbewertung und das im Rahmen der Crowdfunding-Kampagne eingesammelte Kapital ergeben addiert die Post-Money-Unternehmensbewertung. Diese wird beim Seed Investment zur Berechnung der Investmentquote eines jeden Anlegers herangezogen.

Venture Capital (VC)
Der Begriff Venture Capital lässt sich mit Wagnis- bzw. Risikokapital ins Deutsche übersetzen. Venture-Capital stellt keinen Kredit dar, sondern ist eher eine Form der “Entwicklungshilfe” für ein Startup. Ein sogenannter Venture-Capitalist finanziert ein junges Unternehmen in dem Wissen, dass das Unternehmen scheitern kann und er sein investiertes Geld verlieren könnte. Im Unterschied zum Business Angel steigt der Venture Capitalist meist etwas später ins Unternehmen ein und unterstützt das Startup vorrangig durch die Finanzierung und weniger durch Erfahrung und Kontakte.

Venture Debt
Das Venture Debt ist bei Seedmatch die Investmentform zur Finanzierung von jungen Wachstumsunternehmen, die den Break-even bereits erreicht haben bzw. bei denen dieser kurz bevor steht. Da diese Unternehmen bereits Gewinne erwirtschaften bzw. die ersten Gewinne unmittelbar bevorstehen, liegt der Fokus bei dieser Investmentform auf der regelmäßigen halbjährlichen Auszahlung der festen Bonuszinsen in Höhe von 8 % p. a. (9 % p. a. für Investoren, die innerhalb des Early-Bird-Zeitraums investieren). Mit dem Venture Kicker gibt es jedoch auch hier eine zusätzliche erfolgsabhängige Komponente.

Venture Kicker
Der Venture Kicker ist die erfolgsabhängige Renditechance beim Venture Debt. Es handelt sich um einen einmaligen, umsatzabhängigen Bonuszins, der am Laufzeitende ausgezahlt wird. Maßgeblich für den Bonuszins ist der Umsatz des Startups. Wenn bei Laufzeitende der ermittelte jährliche Umsatz über einer vertraglich festgelegten Summe liegt, erhält der Investor einmalig einen Betrag von 10 % bis 30 % seines Darlehensbetrages. Dafür entfällt beim Venture Debt die Erfolgsbeteiligung bei einem Exit.

Verwässerung
Wenn ein junges Unternehmen durch eine weitere Crowdfunding-Kampagne, einen privaten oder institutionellen Investor neues Kapital bekommt, tritt in den meisten Fällen eine sogenannte Verwässerung der Investmentquote der vorherigen Investoren ein. Das heißt, die Investmentquote wird um das Kapital, welches das Unternehmen jetzt „mehr“ wert ist, bereinigt. Das angelegte Kapital der Investoren bleibt aber grundsätzlich geschützt: Eine Verwässerung findet nur statt, wenn wirklich das Stammkapital durch den neuen Geldgeber aufgestockt wurde, und das zu einer Unternehmensbewertung, die mindestens dieselbe Höhe besitzt wie nach einer Crowdfunding-Kampagne oder gegebenenfalls durch ein zweites Seedmatch-Funding.

Vermögensanlagen-Informationsblatt (VIB)
Das VIB ist eine Kurzinformation, quasi der „Beipackzettel“ der angebotenen Vermögensanlage. Es informiert den Anleger auf höchstens drei DIN-A4-Seiten über die wesentlichen Eigenschaften der Anlage – in unserem Fall des Crowdfundings. Darin enthalten sein müssen u. a.

  • die Art und die genaue Bezeichnung der Vermögensanlage,
  • Anlagestrategie, Anlagepolitik und Anlageobjekte,
  • Laufzeit und Kündigungsfrist,
  • Konditionen der Zins- und Rückzahlung,
  • die mit der Vermögensanlage verbundenen Risiken,
  • die Aussichten für die vertragsgemäße Zins- und Rückzahlung unter verschiedenen Marktbedingungen,
  • mit der Vermögensanlage verbundene Kosten und Provisionen.

Das VIB muss von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) bestätigt werden. Erst wenn diese Bestätigung vorliegt, kann die Crowdfunding-Kampagne starten. Investoren können das VIB jederzeit auf der jeweiligen Fundingseite im Reiter “Vertragliches” einsehen und herunterladen.

Vorfälligkeitsentschädigung
Beim Venture Debt kann das Unternehmen die Darlehensverträge jederzeit unter Einhaltung einer Kündigungsfrist von vier Wochen auflösen. So hat das Startup etwa im Falle eines Exit-Ereignisses die Möglichkeit, die Darlehensverträge mit seinen Investoren zu beenden. Da der Crowd durch die vorzeitige Vertragsauflösung kein Nachteil entstehen soll, erhält sie eine sogenannte Vorfälligkeitsentschädigung. Diese setzt sich zusammen aus dem Betrag, der einem Investor bis zum Ende der Laufzeit als Festverzinsung und als einmaligem Bonuszins (Venture Kicker) zu zahlen gewesen wäre – wobei unterstellt wird, dass dieser angefallen wäre. Somit besteht für Investoren immer die Chance, den kompletten Erlös bereits vor Ablauf der Darlehenslaufzeit zu erhalten und so mit ihrem Venture Debt-Investment eine höhere Rendite p. a. zu erzielen.

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15 Prozent Rendite p. a.: Die Power der Crowd zahlt sich aus

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Vor knapp einem Jahr ist Seedmatch angetreten, gemeinsam mit der Universität Oldenburg als Erster in der Branche zu untersuchen, welche Rendite für Anleger mit Crowdinvesting bei Seedmatch möglich ist. Ohne Schönrechnerei, ergebnisoffen und transparent nachvollziehbar. Während sicherlich einige Investoren mit einem guten Gespür oder schlichtweg Glück einzig und allein auf die besten Startups gesetzt haben und eine deutlich höhere Rendite einfuhren, mussten andere einen Ausfall mehr als der allgemeine Durchschnitt in ihrem Portfolio verschmerzen. Wer dagegen dem Gebot der Diversifikation folgte, stoisch in jedes Startup und jede Kampagne zwischen 2011 und 2014 die gleiche Summe investierte und somit ein breites Portfolio aufbauen konnte, durfte sich über die Jahre über 15 % Rendite p. a. nach CAGR (Compound Annual Growth Rate) freuen.

Grundannahmen der Untersuchung

Folgende Annahmen leiteten die Untersuchung: Junge Unternehmen benötigen Zeit, sich zu entwickeln – im Schnitt erreichen sie erst vier bis sechs Jahre nach Gründung wirtschaftliche Stabilität und treten in die Wachstumsphase ein. Aufgrund dessen haben wir für die Untersuchung die über Seedmatch finanzierten Startups der Jahre 2011 bis 2014 betrachtet. Diversifizierung ist das oberste Gebot einer Geldanlage: Daher wurde ein Investment in gleicher Höhe in jede Kampagne im Untersuchungszeitraum – in unserem Beispiel der Mindestinvestmentbetrag bei Seedmatch in Höhe von 250 Euro – vorausgesetzt. Für die Berechnung der Rendite wurde ein konservatives Szenario angenommen: Der Gesamtrendite wurden sechs zu verzinsende Jahre zugrunde gelegt. Jede eingetretene Insolvenz sowie jedes laufende Insolvenzverfahren zum Stichtag 31.12.2017 wurde als Ausfall mit einer Negativrendite eingepreist – selbst wenn Teilbeträge des Investments an die Kleinanleger erstattet wurden, es vorab ein Rückkaufangebot gab oder der Ausgang der Krise zum Zeitpunkt der Betrachtung noch offen war. Weiterhin blieben in der Betrachtung bis auf genannte Ausfälle und Exitereignisse alle Verträge zwischen Unternehmen und Investor bestehen – selbst wenn real ein Rückkaufangebot unterbreitet wurde. Ebenfalls wurde angenommen, dass alle Verträge zum Stichtag 31.12.2017 gekündigt werden.

15 Prozent jährliche Rendite mit Crowdinvesting bei Seedmatch

Wissenschaftlich und konservativ errechnete sich somit eine Rendite von jährlich 15 Prozent nach CAGR. Zum Vergleich: Der DAX schaffte es im selben Zeitraum auf 13,4 Prozent Rendite p. a. Davon sind allerdings noch die Nebenkosten abzuziehen, die beim Kauf von Wertpapieren entstehen. Derlei oder andere Gebühren entstehen für den Crowdinvestor bei Seedmatch hingegen nicht.

Zusätzliche Mehrwerte wurden geschaffen

Für private Kleinanleger gilt damit entgegen allen Unkenrufen: “Crowdinvesting in Startups lohnt sich doch!” Trotz mancher Ausfälle sind viele Unternehmen weiterhin am Markt aktiv und so mancher Venture Capitalist kann von dieser Rendite nur träumen. Darüber hinaus schaffen unsere Investoren mit “ihren” Unternehmen immense Mehrwerte für die jeweilige Region, die Volkswirtschaft, den Arbeitsmarkt sowie die Forschung und Entwicklung als Innovationstreiber im internationalen Wettbewerb um Ressourcen und Patente. Die daraus entstandene Steuerleistung trägt zur Finanzierung von staatlichen Sozialleistungen und zum Infrastrukturausbau bei. Wer kann das sonst noch von sich behaupten?! Mit Stolz berichten viele Investoren in ihrem Familien- und Freundeskreis, dass “ihr Flugtaxi” in Dubai den Individualverkehr revolutioniert und auch in Deutschland Einzug halten soll. Oder dass es endlich gesunde Snacks für Kleinkinder gibt – denn ohne “ihr Startup” wäre dieser blinde Fleck der Lebensmittelindustrie kaum aufgefallen. Und wer weiß, was die Zukunft diesen Unternehmen der Fundingjahrgänge 2011 bis 2014 noch bringen wird? Im Portfolio “schlummern” noch einige Startups mit weltweit gehandelten Unternehmensbewertungen in schwindelerregender Höhe, die noch keinen oder nur marginalen Einfluss auf die Rendite nehmen konnten. Andere Unternehmen stehen dagegen vor gänzlich neuen Herausforderungen, die zum Zeitpunkt des Fundings nicht absehbar waren. Der Investmentvertrag hat zwar eine Mindestlaufzeit, kann aber für die Unternehmen als auch Investoren eine viele Jahrzehnte andauernde gemeinsame Reise werden. Wie weit der gemeinsame Weg reicht, ist eine individuelle Entscheidung beider Vertragspartner.

Weitere Untersuchungen geplant

In 2015 starteten andere Startups, in der Hoffnung auf die Unterstützung der Crowd, ihre spannende Reise bei Seedmatch. Manche Namen tauchen wieder auf, andere wurden leider im Laufe der Jahre wieder vergessen. Einige erfreuen uns jährlich auf dem Kontoauszug oder begeistern uns weiterhin, wenn wir in der Zeitung von ihnen lesen oder ihnen in unserem Alltag wieder begegnen.
Was auch in diesen Jahren geschah, wir werden es im nächsten Fundingindex thematisieren und die jeweilige Entwicklung der erfolgreich finanzierten Unternehmen in 2015 in die Rendite für 2018 einpreisen. So verlängern wir sukzessive den Untersuchungszeitraum und können die Ergebnisse auf eine breitere Basis stellen.

Unser Dank gilt den Investoren

Auch wenn wir ohne mutige Unternehmer, die sich mit dem Crowdinvesting in ebenso für sie unbekannte Gefilde vorgewagt haben, diese Pluralität auf dem Kapitalmarkt nicht hätten schaffen können, so gilt an dieser Stelle unser ausdrücklicher Dank den Seedmatch- Investoren.
Sie gaben mit ihrem Geld den Startups das Vertrauen auf eine positive Entwicklung und damit das nötige Kapital für die Weiterentwicklung ihres Geschäfts. Aber sie waren nicht nur finanziell beteiligt, sondern in vielen Momenten auch mit tatkräftiger Unterstützung, ihrem Rat, ihrem Feedback, manchmal auch schlicht mit ihrem offenen Ohr. Viele warfen alles in die Waagschale, damit das neue Geschäftsmodell gelingt – sie kauften die Produkte, empfahlen diese und das Startup selbst Freunden, Familie sowie ihren Geschäftskontakten und Kollegen. Manche Seedmatch-Investoren boten ihre Expertise auch in einem konkreten Jobangebot an oder beteiligten sich über die Crowdfunding-Kampagne hinaus als Business Angel am Unternehmen.

Ihr individueller Einsatz war bisweilen beispiellos! Aber auch wenn sich das Engagement nur auf ein Darlehen beschränkte, so haben diese Investoren viel mehr erreicht, viel mehr bewegt und viel mehr verändert, als ihnen vielleicht bewusst war. Wir hoffen, wir können ihnen mit dem Fundingsindex einen Eindruck davon vermitteln, was sie tatsächlich geschaffen haben und wie sie mit ihrem Investment die Zukunft gestalten.

Danke.

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Fundingindex: “Diese Untersuchung ist tatsächlich noch einzigartig in Deutschland”

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Vor wenigen Tagen veröffentlichte Seedmatch erstmals in der Branche eine Untersuchung zur Renditeerwartung beim Crowdinvesting in Startups, die wissenschaftlichen Kriterien stand hält. Der Index entstand im Rahmen des Promotionsvorhabens von Uta Strumpel, Doktorandin an der Stiftungsprofessur Entrepreneurship des Departments für Wirtschafts- und Rechtswissenschaften der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Wir sprachen mit ihr über das Forschungsprojekt, die besonderen Herausforderungen und welches Ergebnis sie am meisten verblüfft hat.

Seedmatch: Liebe Uta, herzlich willkommen. Um was geht es bei deiner Promotionsarbeit?

Uta Strumpel: Ganz allgemein gesprochen, untersuche ich in meiner Doktorarbeit die Einflüsse der Digitalisierung auf den Prozess der Geschäftsmodellentwicklung. Das hört sich ziemlich breit gefächert an, umfasst aber im Speziellen auch den Einfluss des Crowdinvestings auf die Weiterentwicklung des Geschäftsmodells. Die Startups präsentieren in einer Kampagne ihre Ideen, ihren Businessplan und geben ihr Geschäftskonzept zur Abstimmung: Denn die Finanzierungszusagen können ähnlich eines digitalen Votings zur Bewertung des Geschäftsmodells verstanden werden. So kann die Digitalisierung bereits einen ersten konkreten Einfluss auf das Unternehmen nehmen, aber auch nach Abschluss einer Finanzierungsrunde halten Plattformen digitale Räume für die Investoren-Kommunikation, Reportings und anderem Austausch bereit. Auch hier könnten die Rückmeldungen der Investoren Einfluss auf die Geschäftsmodellentwicklung nehmen. Ob es tatsächlich zu einer Beeinflussung durch das digitale und demokratische Crowdinvesting kommt, ist ein Forschungsaspekt meiner kumulativen Doktorarbeit.

Seedmatch: Wie kam es zu dem gemeinsamen Forschungsprojekt mit Seedmatch? Warum findest du Crowdinvesting überhaupt so spannend?

Uta Strumpel: Mein Vorgänger an der Stiftungsprofessur, Hanno Kortleben, hat in seiner Promotion die Einflüsse auf die Finanzierungshöhe der Startups untersucht. Welche Faktoren nehmen beispielsweise in den Businessplänen Einfluss auf den Erfolg bei der Kapitalakquise: So haben Startups mit einer höheren Anzahl an Mitarbeitern meistens eine bessere Finanzierung bekommen. Da lag es nahe, die damals zwischen 2011 und 2014 finanzierten Startups darauf hin zu untersuchen, ob sie auch weiterhin die erfolgreicheren Unternehmen sind. Ich nutzte die Vorarbeit und Daten meines Kollegen, um wieder Kontakt mit Seedmatch und anderen Plattformen aufzunehmen und zu untersuchen, ob die damals als positiv wahrgenommenen Signale wie bspw. Teamgröße, Umsätze oder Produktbranche auch eine Vorhersage auf den Unternehmenserfolg zulassen.
An Crowdinvesting faszinieren mich die sehr individuellen Unternehmensgeschichten: Jedes Startup ist einzigartig und versucht, seinen eigenen Weg zum Erfolg zu finden. Zwar haben alle mit der Finanzierung eine ähnliche Basis, dennoch entwickeln sich die Startups sehr unterschiedlich – es gibt ein paar Überflieger, viele Gescheiterte und viele Nuancen dazwischen. Oftmals entwickeln sich auch ähnliche Unternehmen sehr unterschiedlich, das macht es besonders spannend.

Seedmatch: Was hast du genau und vor allem wie untersucht?

Uta Strumpel: Ich konnte auf die sehr umfassende Datenbank von Hanno aufbauen, in welcher über hundert Startups von mehreren Plattformen erfasst waren. Ich habe diese Datenbank um aktuelle Perfomancekennzahlen erweitert: Wo stehen die Startups heute, sind sie noch am Markt aktiv, wie viele Mitarbeiter haben sie mittlerweile, wie haben sich die Umsätze entwickelt, wie präsent sind sie in den (sozialen) Medien vertreten, bekamen sie eine Anschlussfinanzierung, welche Rendite brachten sie ihren Investoren und vieles mehr. Schlussendlich ging es darum, anhand dieser KPIs zu erfassen, wie sich die Unternehmen über die Folgejahre entwickelt haben und Unternehmenserfolg messbar zu machen.

Seedmatch: Welche Hürden mussten dafür überwunden werden?

Uta Strumpel: Eine große Herausforderung war der Zugang zu den Daten sowie eine Vergleichbarkeit dieser untereinander zu schaffen. Wie in der zweiten Frage schon dargestellt, ist jedes Unternehmen einzigartig. Diese Einzigartigkeit in konkrete Zahlen zu überführen, stellte zuweilen ein Problem dar. Darüber hinaus handelt es sich um eine longitudinale Analyse, d. h. sie untersucht die Unternehmensentwicklung über viele Jahre hinweg. Die Daten lückenlos zu recherchieren und in dieselbe Martix zu überführen, die sieben Jahre Unternehmensentwicklung genauso abbilden kann wie ein Unternehmen, dessen Finanzierung deutlich weniger Jahre zurückliegt, stellte eine weitere Herausforderung dar. Zudem kam hinzu, dass Startups teilweise in andere Unternehmen aufgegangen sind oder insolvent wurden.

Seedmatch: Bisher ist diese wissenschaftliche Untersuchung einzigartig in der Branche. Kannst du dir erklären, warum eine wissenschaftlich-neutrale Betrachtung den meisten Marktteilnehmern und Wissenschaftlern offenbar schwerfällt?

Uta Strumpel: Diese Untersuchung ist tatsächlich noch einzigartig in Deutschland. International gesehen gab es solche Analysen bereits. Da Crowdinvesting in Deutschland vergleichsweise sehr jung ist, werden Untersuchungen, die lange Zeiträume betrachten müssen, erschwert. Nach zwei Jahren am Markt ist das Schicksal der Startups oft noch offen. Junge Unternehmen benötigen einige Jahre, sich zu entwickeln. Wir haben mit der Untersuchung den frühestmöglichen Zeitpunkt gewählt, an dem so eine Analyse überhaupt sinnvoll und möglich ist.
Zudem wird die wissenschaftlich-neutrale Betrachtungsweise durch die Emotionalität im Umgang mit dem Thema erschwert. Das zeigt sich auch in der Darstellung in den Medien: Hier die nächste Pleite und verlorene Investorengelder, dort der Jubel über einen Exit. Crowdinvesting ist eine Kapitalanlage mit extrem hohem Risiko, es gehen auch sehr viele Unternehmen pleite und das Geld ist weg. Da diese Investitionsform recht neuartig ist, lässt sie sich nicht so gut wie andere Anlageprodukte voraussagen. D.h. im ersten Schritt erfolgt die Grundlagenforschung. All das zusammengenommen fördert natürlich die Verunsicherung, steigert die Emotionalität bei Positiv- oder Negativereignissen und erschwert die wissenschaftliche Untersuchung des Forschungsgegenstandes.

Seedmatch: Welche Erkenntnisse waren für dich im Rahmen des Fundingindex besonders spannend?

Uta Strumpel: Ich war überrascht, wie wenige Unternehmen mit einer guten Entwicklung Ausfälle kompensieren können: Es gibt wenige sehr profitable Crowdinvesting-Startups für die Investoren, hat man jedoch eins von diesen erwischt, reicht es meist, um einige andere Unternehmen mit keiner oder negativer Rendite auszugleichen. Das ist aber auch die Crux am Modell: Wenn ich nicht ausreichend diversifiziere und in einige der doch sehr zahlreichen Ausfälle investiere, dann ist das Geld weg. Diese Dynamik nachzuvollziehen, war für mich sehr spannend. Darüber hinaus war eine wichtige Erkenntnis, dass sich Startups nur schwer in vorgegebene Raster pressen, messen und miteinander vergleichen lassen.

Seedmatch: Nun untersuchst du im Rahmen deiner Promotion viele Crowdfunding-Modelle und -Plattformen. Welche Erkenntnisse erhoffst du dir?

Uta Strumpel: Als Wissenschaftlerin muss ich neutral bleiben. Eine bestimmte Erkenntnis zu “erhoffen” oder ein bestimmtes Modell „zu empfehlen“, wäre unwissenschaftlich. Ich darf mich aber dadurch von den Ergebnissen überraschen lassen. Das hat auch etwas für sich.

Seedmatch: Wir erhalten mittlerweile eine Vielzahl an Forschungsanfragen in unterschiedlichem Umfang – mal zu einer Bachelor-Arbeit, mal für eine Promotion. Zeigt es deiner Meinung nach, dass durch die akademische Adaption Crowdinvesting zu einem relevanten Bestandteil der Gesellschaft und für die Wirtschaft geworden ist?

Uta Strumpel: Crowdfunding und Crowdinvesting haben auf internationaler Ebene in den letzten Jahren sicherlich an Bedeutung zugenommen. In Deutschland entwickelt sich der Markt zwar kontinuierlich positiv, aber eben vergleichsweise deutlich langsamer. In Zeiten der Niedrigzinspolitik erscheint Crowdinvesting für viele Investoren als eine spannende Anlagealternative. Es bleibt abzuwarten, ob sich diese Erwartungen erfüllen. Crowdinvesting wird sicherlich ein spannendes Thema bleiben – es ist aber noch lange nicht vergleichbar mit der internationalen Dynamik oder Venture Capital-Finanzierungen.

Seedmatch: Ist schon absehbar, in welche Richtung sich Crowdinvesting sowohl als Finanzierungsinstrument als auch als Kapitalanlageprodukt entwickeln wird?

Uta Strumpel: Meiner Meinung nach ist die Entwicklung von Crowdinvesting in Deutschland zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht absehbar.

Seedmatch: Liebe Uta, vielen Dank für deinen unermüdlichen Einsatz beim Fundingindex und das Interview. Wir hoffen, deine Promotion bald in den Bücherregalen zu entdecken. Dafür wünschen wir dir natürlich viel Erfolg!

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Vermögensanlagengesetz: Gesetzesänderung bringt neue Vorteile für Investoren und Unternehmen

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Die „Spielregeln“ des Crowdinvestings finden sich im Kleinanlegerschutzgesetz (KASG), im Vermögensanlagengesetz (VermAnlG) sowie in der EU-Prospektverordnung. Das Vermögensanlagengesetz hat Mitte Juli 2019 einige wichtige Änderungen erfahren, die Crowdinvesting sowohl als Anlageform für Investoren als auch als Finanzierungsform für Emittenten erleichtern. Ab sofort können wir Ihnen die sich aus der Gesetzesnovelle ergebenden erweiterten Möglichkeiten anbieten und möchten Ihnen diese daher in diesem Blogbeitrag im Detail vorstellen.

Wichtig dabei: Die neuen Regelungen gelten ausschließlich für Projekte, die nach dem 15. Juli 2019 gestartet sind. Laufende Crowdinvesting-Projekte, die aus der Zeit vor In­kraft­tre­ten des neuen Gesetzes stammen, unterliegen weiterhin den vormals bestehenden Regulierungen.

Maximal mögliche Investmentsumme und Fundingvolumen steigen

Die wichtigste Änderung für Crowdinvestoren betrifft die Höhe der maximal möglichen Investmentsumme. Ab sofort können Investoren bis zu 25.000 Euro – statt wie bisher maximal 10.000 Euro – in Vermögensanlagen ein und desselben Unternehmens bzw. Emittenten investieren (§ 2a Absatz 3 VermAnlG). Diese Höchstsumme bezieht sich jedoch weiterhin auf alle Vermögensanlagen ein und desselben Unternehmens – d. h. auch in mehreren Fundingrunden oder auf verschiedenen Crowdinvesting-Plattformen dürfen Investoren maximal 25.000 Euro in dieses Unternehmen investieren. Zudem bleiben die Bestimmungen zur erweiterten Selbstauskunft, welche 2015 im Kleinanlegerschutzgesetz getroffen wurden, weiterhin gültig. Investitionen über mehr als 1.000 Euro pro Unternehmen sind daher nur möglich, wenn der Investitionsbetrag das Doppelte des Monatsnettoeinkommens des Anlegers nicht überschreitet oder dieser alternativ über ein liquides Vermögen von mindestens 100.000 Euro verfügt.

Neben der maximalen Investmentsumme für Anleger wurden auch die Regelungen für Unternehmen bzw. Emittenten angepasst. Sie dürfen nun Nachrangdarlehen bis zu 6 Millionen Euro statt wie bisher höchstens 2,5 Millionen Euro prospektfrei über Crowdinvesting finanzieren. Diese Summe bezieht sich auf einen Zeitraum von 12 Monaten (§ 2a Absatz 1 VermAnlG). Damit wird Crowdinvesting auch für reifere Unternehmen mit höherem Finanzbedarf noch interessanter.

Weitere Änderungen im Überblick

Die Gesetzesnovelle beinhaltet zudem die Ausweitung der Schwarmfinanzierungsausnahme auf Genussrechte. Das bedeutet, dass nun auch diese zwischen Anleihe und Aktie angesiedelte Finanzierungsform bis zu einem Volumen von 6 Millionen Euro prospektfrei über Crowdinvesting-Plattformen emittiert werden kann. Bisher umfasste die Schwarmfinanzierungsausnahme nur Beteiligungsdarlehen, Nachrangdarlehen wie Seed Investments und Venture Debts und sonstige Anlagen.

Zudem ändert sich mit dem neuen Gesetz, welche Gesellschaften über Crowdinvesting-Plattformen investieren können. Bisher war es nur für Kapitalgesellschaften, beispielsweise eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) oder eine Aktiengesellschaft (AG), möglich, ohne Betragsgrenze in Crowdinvesting-Projekte zu investieren. Mit der Überarbeitung des Vermögensanlagengesetzes können sich nun auch Personengesellschaften wie Kommanditgesellschaften (KG) oder Stiftungen ohne Limit an Crowdinvesting-Projekten beteiligen.

Fazit

Seedmatch begrüßt die Novellierung des Vermögensanlagengesetzes und die neuen Chancen, die sich Anlegern, Unternehmen und Crowdinvesting-Plattformen dadurch bieten. Unserer Ansicht nach waren die Änderungen – insbesondere die Anhebung der maximalen Investmentsumme sowie des prospektfrei maximal möglichen Fundingvolumens – überfällig, um das weitere Wachstum der aufstrebenden Crowdinvesting-Branche zu fördern. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Entdecken der neuen Möglichkeiten!

 

Warnhinweis: Der Erwerb dieser Vermögensanlage ist mit erheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen. Der in Aussicht gestellte Ertrag ist nicht gewährleistet und kann auch niedriger ausfallen.

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Wie gut funktioniert Crowdinvesting für B2B-Unternehmen?

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„Crowdinvesting ist doch nur etwas für Produkte, die Menschen emotional ansprechen oder die einen klaren Nutzen für Endverbraucher haben – für Geschäftsmodelle im B2B-Bereich funktioniert das längst nicht so gut …“

Dieses Vorurteil hält sich hartnäckig und sorgt immer wieder für Sorgenfalten auf der Stirn bei vielversprechenden B2B-Unternehmen, die sich bei Seedmatch bewerben. Die Frage, ob auch ihr komplexes, erklärungsbedürftiges Produkt das Potenzial hat, die Investoren zu begeistern, und sich damit der Aufwand für die Vorbereitung der Crowdinvesting-Kampagne lohnt, treibt sie um. Denn schließlich lässt sich für eine Software kein so lässiges Video drehen wie für die E-Mobility-Produkte von SoFlow, Bilder einer Hardware-Innovation sind nicht so schön bunt wie die Food-Kreationen von Edamama, und im Gegensatz zu den im Alltag vieler Investoren sehr präsenten Veganz-Lebensmitteln findet man die Ideen unserer B2B-Unternehmen nicht im Laden um die Ecke … Stattdessen müssen die Investoren sich umfangreich mit einem Produkt auseinandersetzen, mit dem sie bisher zum Teil keinerlei Berührungspunkte hatten. Scheinbar eine deutlich schwierigere Ausgangssituation – aber stimmt das wirklich?

Seeding Alliance: 1.600 % Rendite für die Crowd

Zu den ersten B2B-Unternehmen, die sich im Jahr 2012 auf die noch ganz neue Plattform Seedmatch – seinerzeit die einzige Crowdinvesting-Plattform Deutschlands – wagten, gehörte Seeding Alliance (damals noch unter dem Namen rankseller). Zum damaligen Zeitpunkt war Crowdinvesting in Deutschland noch komplettes Neuland, so dass niemand mit Sicherheit wissen konnte, welche Kriterien die Crowd für ihre Investmententscheidung an den Tag legen und welche Projekte sie überzeugen würden. Diese Gedanken machte sich auch Seeding-Alliance-Gründer Coskun Tuna: „Damals, in den Anfängen des Crowdfundings, waren wir eines der ersten B2B-Startups und nur wenige haben überhaupt geglaubt, dass wir mit dieser Finanzierungsform erfolgreich sein würden. Dennoch haben die Leute Vertrauen in uns gefasst. Das muss man sich mal vorstellen: Völlig fremde Leute investieren in ein unbekanntes Startup mit ungewissen Erfolgschancen.“ Die Sorgen erwiesen sich als unbegründet: Knapp 200 Investoren investierten damals 100.000 Euro – 2012 die maximal mögliche Fundingsumme – in den Spezialisten für Native Advertising. Und es hat sich für alle gelohnt: Fünf Jahre später folgte der Exit an die Ströer Gruppe und 2019 kündigte Seeding Alliance die Verträge mit seinen Seedmatch-Investoren und bescherte ihnen mit sagenhaften 1.600 % Rendite aufs Ursprungsinvestment eine der höchsten Renditen im deutschen Crowdinvesting.

Smartview: vom Crowdinvestor zum Mitarbeiter

Ncht nur bei Seeding Alliance wurden Investoren, die sich auf ein komplexes Geschäftsmodell eingelassen haben, bereits mit starken Renditen belohnt. Auch wer in das Startup Smartview investierte, das sich der Digitalisierung der Fashion-Industrie verschrieben hat, bewies einen guten Riecher. Nach der ersten erfolgreichen Seedmatch-Kampagne im Jahr 2014 konnte Smartview dank des frischen Kapitals seinen Kundenstamm deutlich vergrößern und seine Marktpräsenz steigern. Zudem erhielt es viel Unterstützung aus der Crowd, die von der offenen und transparenten Kommunikation des Unternehmens sehr angetan war. Gründer Lars Immega bezeichnet seine Investoren nicht nur als „pure Motivation“, sondern freute sich auch über Produkt-Feedback, die Vermittlung von Kontakten zu potenziellen Kunden – und über das besondere Engagement eines Investors, der nun als IT-Leiter von Smartview die Unternehmensentwicklung maßgeblich mitgestaltet. 2018 konnte das Startup aufgrund des erreichten Break-evens seinen Investoren erstmals Bonuszinsen auszahlen und meldete sich zudem mit einer zweiten Kampagne auf Seedmatch zurück – Ehrensache, dass viele der zufriedenen Altinvestoren wieder mit von der Partie waren und die anvisierte Fundingsumme von 400.000 Euro somit bereits nach wenigen Wochen erreicht wurde.

Ninox: die schnellste Seedmatch-Kampagne aller Zeiten

Sehr erfolgreich verlief auch die Kampagne der Applikationsplattform für Geschäftsprozesse Ninox im Jahr 2018. Die starke Ninox-Community – das Unternehmen verzeichnet bisher 350.000 Downloads seiner App aus den App-Stores sowie 65.000 Registrierungen für die Cloud-Version – wartete nur auf die Gelegenheit, sich per Crowdinvesting an dem Unternehmen zu beteiligen, das ihr täglich den Arbeitsalltag erleichtert. Und auch die Seedmatch-Crowd ließ sich von der extrem hohen Dynamik des Fundings direkt vom Start weg anstecken, so dass Ninox sein Fundingziel von 500.000 Euro bereits nach knapp 22 Stunden erreichte und als bis dato schnellstes Funding in die Seedmatch-Geschichte einging. „Wir glauben fest an Ninox und nun zeigt uns dieser schnelle Fundingerfolg, dass es der Markt auch tut. Es war genau die richtige Entscheidung, die Finanzierungsrunde auf Seedmatch durchzuführen, da wir damit unsere Community noch enger an uns binden konnten“, freute sich Ninox-Gründer und -Geschäftsführer Frank Böhmer nach dem Fundingerfolg.

Diese Beispiele zeigen, dass bei Seedmatch sowohl B2C- als auch B2B-Geschäftsmodelle gute Chancen auf eine erfolgreiche Crowdinvesting-Kampagne haben. Die Seedmatch-Crowd lässt sich nicht nur von emotionalisierenden Ideen mitreißen, sondern ist auch gewillt, sich vertieft mit erklärungsbedürftigen Produkten und komplexen Geschäftsmodellen auseinander zu setzen, Businesspläne zu studieren, Finanzkennzahlen zu analysieren und so die für die eigene Investmentstrategie vielversprechendsten Cases zu identifizieren. Und sie bewies dabei schon häufig einen guten Riecher, etwa bei Rendite-Champion Seeding Alliance oder bei Smartview, das seine Investoren durch Bonuszinsen am Erfolg beteiligen kann. Um die Crowd zu überzeugen, kommt es vor allem darauf an, die eigene Idee prägnant präsentieren zu können und mit sowohl ambitionierter als auch solider Planung und transparenter Kommunikation zu überzeugen. Weitere B2B-Unternehmen stehen schon in den Startlöchern für ihr Funding – wer von ihnen wird unser nächster Überflieger?

 

Warnhinweis: Der Erwerb dieser Vermögensanlage ist mit erheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen. Der in Aussicht gestellte Ertrag ist nicht gewährleistet und kann auch niedriger ausfallen.

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Seedmatch feiert 50 Millionen – und lüftet 5 gut gehütete Funding-Geheimnisse …

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Vor einigen Tagen haben wir einen Meilenstein gefeiert: 50 Millionen Euro Kapital konnten wir seit der Gründung von Seedmatch im Jahr 2011 dank der tatkräftigen Unterstützung der Crowd an innovative Ideen und aufstrebende junge Unternehmen vermitteln. Kleinen Firmen gelang es so, sich fest am Markt zu etablieren, größere konnten sogar international durchstarten. Seedmatch blickt zurück auf inzwischen mehr als 135 Finanzierungsrunden – zum Beispiel für bekannte Unternehmen wie Veganz, erdbär, JobRad oder Volocopter. Inzwischen gibt es mehr als 65.000 Seedmatch-Nutzer, und es werden täglich mehr. Mit durchschnittlich knapp über 1.000 Euro beteiligen sich unsere Investoren pro Funding – überschaubare Summen, die in ihrer Gesamtheit jedoch Großes bewirken.

„Mit ihrem Engagement hat die Crowd entscheidend dazu beigetragen, dass junge Unternehmen wachsen und sich erfolgreich entwickeln konnten, dass Forschungs- und Innovationsvorhaben umgesetzt werden und zahlreiche Arbeitsplätze entstehen konnten”, sagt Seedmatch-Geschäftsführer Johannes Ranscht. „Wir freuen uns sehr darüber, dass wir mit unserer Plattform nun schon seit neun Jahren Unternehmen auf Kapitalsuche und interessierte Anleger so erfolgreich zusammenbringen, und danken allen Investoren für ihren großen Einsatz!”

50 Millionen Euro – diese Summe steht nicht nur für viele offensichtliche Funding-Erfolge, sondern auch für spannende Entwicklungen und tolle Erlebnisse, die unsere Funding-Unternehmen erfahren durften. Nicht alle davon sind so bekannt wie die erreichte Fundingsumme, die öffentlich auf der Plattform einsehbar ist. Zeit also, dass wir fünf Geheimnisse lüften, die auch langjährige Investoren vielleicht überraschen dürften …

1. Warum ein Unternehmen einem Investor ein besonderes Angebot macht

Gutes Personal ist schwer zu finden, das weiß jeder Unternehmer – und es gilt ganz besonders dann, wenn man auf der Suche nach den allseits gefragten IT-Experten ist. Umso glücklicher war Lars Immega, Gründer des gleich zweimal erfolgreich über unsere Plattform finanzierten Unternehmens Smartview, als sich Seedmatch-Investor Jan Fischer bei ihm meldete. Die Möglichkeit, bei der Weiterentwicklung des digitalen Showrooms für Modehändler mitwirken zu können, die gute Unternehmensentwicklung sowie der regelmäßige Austausch mit dem Gründer hatten ihn überzeugt: Er wollte sich nicht nur als Investor, sondern auch als Mitarbeiter einbringen. Lars Immega fackelte nicht lange und unterbreitete dem Investor ein Angebot. Der Gründer freut sich: „Neben dem Kapital war es ein weiterer positiver Effekt der Kampagne, dass wir sichtbar geworden sind. So konnten wir Jan Fischer für uns gewinnen, der nun ein fester und wichtiger Bestandteil unseres Teams ist.”

2. Wie ein Funding eine alte DDR-Marke wiederbelebt

Die Idee eines betagten Erfinders, eine renommierte Marke mit langer Tradition, die jedoch seit Jahrzehnten brach lag, sowie Engagement und Risikofreude zweier junger Ingenieure: das sind die Zutaten der Erfolgsgeschichte von Möve Bikes. Die bekannte Fahrradmarke gibt es bereits seit 1897. Damit zählt sie zu den ältesten in Deutschland. Doch die Produktion endete 1961. Dort, wo einst Fahrräder gebaut wurden, ließ die DDR-Regierung in einem volkseigenen Betrieb (VEB) Maschinen und Anlagen zur Herstellung von Fahrzeugsitzen produzieren. Nach der Wende erwarb der Großvater von Tobias Spröte Teile des ehemaligen VEB von der Treuhand – wodurch sein Enkel auf die bewegte Firmengeschichte und das Potenzial der Marke Möve Bikes aufmerksam wurde. Es dauerte einige Jahre, bis Tobias Spröte zuerst sein erstes Möve-Fahrrad gebraucht bei Ebay und später die Rechte an der DDR-Traditionsmarke erwarb. Gemeinsam mit seinem Co-Gründer Marcus Rochlitzer begann er, an einem neuartigen Fahrradantrieb zu feilen – zunächst auf elektrischer Basis. Doch die Idee eines 82-jährigen Erfinders warf alles um: der Fahrradantrieb cyfly, der durch ovale Pedale bis zu 30 Prozent mehr Drehmoment generiert und so das Anfahren erleichtert, war geboren. Bei den Seedmatch-Investoren kam die Fahrrad-Innovation sehr gut an – Möve Bikes erreichte sein Fundingziel innerhalb von nur einer Woche und rief zahlreichen Menschen die renommierte Fahrradmarke wieder ins Gedächtnis.

3. Auf dieses Unternehmen wartete nach dem Funding ein riesiger Deal

Es muss anfangs wie eine Idee aus einem Science-Fiction-Film geklungen haben: Im Jahr 2013 präsentierte ein junges Unternehmen den Volocopter, einen von 18 Rotoren elektrisch und damit emissionsfrei angetriebenen Privathubschrauber, den Seedmatch-Investoren. Den eigenen Hubschrauber wie ein Auto neben dem Haus parken und ganz einfach losfliegen, wann immer es einem gefällt? Was sich unglaublich anhörte, überzeugte die innovationsfreudige Seedmatch-Crowd: Innerhalb kurzer Zeit investierte sie 1,2 Millionen Euro. Wenig später wurde die Vision vom Flugtaxi auch in der Politik populär und stand für Fortschritt und Erfindergeist. Und erste praktische Anwendungsfälle ließen nicht lange auf sich warten: So führte Volocopter bereits erfolgreiche Testflüge u. a. in Dubai und Finnland durch. Kaum verwunderlich, dass dadurch auch große Namen auf das innovative Mobilitätskonzept aufmerksam wurden. Kürzlich investierte DB Schenker, die Logistiksparte der Deutschen Bahn, 87 Millionen Euro in das Unternehmen und will Volocopter damit sprichwörtlich zum Fliegen bringen.

4. Warum in 28 Stunden schon alles vorbei sein kann

Ein Funding bei Seedmatch, das bereiten die Unternehmen und die Plattform Wochen, teilweise Monate im Voraus vor – doch manchmal kann alles ganz schnell vorbei sein. Das erlebte im letzten Jahr das FinTech Rentablo, die digitale Plattform zum eigenverantwortlichen Vermögensaufbau. Die Erinnerung an das schnelle Ende ihres Fundings ist für die Gründer André Rabenstein und Dr. Wolfram Stacklies jedoch eine sehr positive – denn sie zeugt von einem großen Erfolg! In weniger als 10 Minuten konnte Rentablo die Fundingschwelle von 100.000 Euro erreichen, und in nur 28 Stunden kam die volle Fundingsumme von 500.000 Euro zusammen. Ein Grund für den schnellen Fundingerfolg ist die Passgenauigkeit der Zielgruppen von Seedmatch und Rentablo: Das FinTech brachte viele eigene, begeisterte Nutzer mit, die digitalen Investments gegenüber aufgeschlossen sind – die Seedmatch-Crowd wiederum sah den klaren Mehrwert der Rentablo-Plattform zum Verwalten eigener Investments.

5. Wie man mithilfe eines Fundings deutlich mehr Kapital einsammelt als geplant

Knapp 400.000 Euro – das war die Fundingbilanz des BioTech-Unternehmens Rodos Biotarget, dessen Neurotransmitter-Innovation wichtige Medikamente endlich zielgerichtet dorthin bringt, wo sie wirklich gebraucht werden. Wie erfolgreich das Funding tatsächlich war, zeigte sich jedoch erst ein Jahr später, als Dr. Marcus Furch, der Gründer von Rodos Biotarget, und Seedmatch-Investor Otto H. Gies miteinander ins Geschäft kamen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sich der Kontakt der beiden Männer intensiviert, und nach vielen Gesprächen stand der Deal: Gies, der selbst bis zu seinem Ruhestand im Gesundheitsbereich tätig war, brachte als Business Angel eine Finanzierungsrunde über 800.000 Euro für Rodos Biotarget auf den Weg. Damit ermöglichte der engagierte Investor es dem Unternehmen, Forschung und Entwicklung weiter voranzubringen und neue Therapieansätze zu erproben. Dr. Marcus Furch resümiert: „Eine Crowdfunding-Kampagne ist mehr als die bloße Form der Kapitalbeschaffung. Sie ist eine Art der Öffentlichkeitsarbeit und der Vernetzung. Die Crowdinvestoren interessieren sich belegbar für das eigene Unternehmen.“

Diese Geschichten zeigen: Crowdinvesting ist eine Win-Win-Situation. Aufstrebende Unternehmen profitieren von frischem Kapital, medialer Aufmerksamkeit, hilfreicher Expertise und Kontakten, Investoren freuen sich über das gute Gefühl, spannende Ideen voranzubringen – und über wissenschaftlich belegte Renditen von durchschnittlich 15 Prozent p. a. Zahlreiche neue Innovationen aus dem Land der Ideen stehen bereits in den Startlöchern und warten darauf, sich den Investoren zu präsentieren und unser aller Leben ein Stück besser zu machen. Wir bei Seedmatch sind stolz darauf, ihnen dabei helfen zu dürfen – auf die nächsten 50 Millionen!

 

Warnhinweis: Der Erwerb dieser Vermögensanlage ist mit erheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen. Der in Aussicht gestellte Ertrag ist nicht gewährleistet und kann auch niedriger ausfallen.

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Aus der Nische zum Erfolg: Warum spitze Zielgruppen sich auszahlen

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erdbär, SugarShape, Wostok – vielen Seedmatch-Nutzern sind diese über unsere Plattform finanzierten erfolgreichen Marken bekannt, aber was haben sie gemeinsam? Sie alle haben eine sehr spitze Zielgruppe – sie fokussieren sich etwa auf Eltern, denen die gesunde Ernährung ihrer Sprösslinge sehr am Herzen liegt, auf Frauen, die sich in gängigen Unterwäsche-Größen nicht wiederfinden, oder auf Limonadentrinker mit einem Hang zum Ausgefallenen.

Produkte für die breite Masse anzubieten ist eine Herkulesaufgabe. Ein unüberschaubarer Adressatenkreis macht es nur schwer möglich, die Wünsche der Kunden wirklich zu kennen. Unternehmen mit einer eng definierten Zielgruppe ziehen daraus ihren Vorteil: Kunden, die sich vom bisherigen Angebot am Markt nicht abgeholt fühlen,  werden mit speziell auf sie zugeschnittenen Produkten angesprochen, welche zu 100 % ihren Bedürfnissen entsprechen. Der Kunde steht im Fokus: Von einem kundenzentrierten Ansatz und fortlaufendem Austausch profitieren nämlich beide Seiten. Die Unternehmen erhalten direktes Feedback von ihren Kunden – und diese dürfen oft aktiv mitentscheiden, was sie später in den Händen halten möchten.

Ein kleiner EXKURS: Warum braucht es eine Zielgruppe? 

Jeder, der ein Unternehmen bzw. eine Marke aufgebaut hat, weiß: Egal wie gut durchdacht und innovativ das Konzept ist – den Wert einer Marke bestimmt immer der Kunde. Das Unternehmen kann bestenfalls das Bewusstsein für die eigene Marke lenken. Eine Marke muss somit den Wünschen und Vorstellungen der Kunden entsprechen, damit sie erfolgreich wird.
Schon sind wir beim Thema Zielgruppe: Die Zielgruppe sind genau jene Menschen, deren Bedürfnisse mit den eigenen Produkten erfüllt werden und die diese schlussendlich kaufen sollen. Unternehmen, die die falsche oder eine zu große Zielgruppe adressieren, verbrennen darum Ressourcen und letztendlich bares Geld. Denn wer ein Produkt nicht versteht, kauft es auch nicht – ganz nach den Worten des Schweizer Urgesteins für Publizistik und Werbung Markus Kutter: „Wenn uns die Zielgruppe nicht versteht, dann ist sie nicht unsere Zielgruppe.“ 

Der Kunde ist König – Kundenbindung als Erfolgsgeheimnis

Doch warum sind eine klar definierte Zielgruppe, ein eindeutiger Käufertyp und damit im Endeffekt der individuelle Kunde so entscheidend für den Erfolg einer Marke?
Kunden wollen sich heutzutage mit einer Marke identifizieren und sich mit der Aura und dem damit verbundenen Lebensgefühl umgeben. Die Aufgabe der Unternehmen liegt also unter anderem darin, Emotionen zu wecken, um die Kunden im großen Angebotsdschungel für sich zu gewinnen und zu halten. 

Das ist nur einer der Gründe, warum Influencer-Marketing und insbesondere die Zusammenarbeit mit sogenannten Mikroinfluencern – Influencer mit einer verhältnismäßig niedrigen Anzahl an Followern, aber mit sehr hoher Interaktion einen immer höheren Stellenwert in der Kunden- und Markenkommunikation einnehmen. Denn ihre Community ist ihr Heiligtum, das gehütet wird: Markenbotschafter wählen idealerweise Marken und Produkte mit Bedacht aus und gehen nur Kooperationen ein, wenn sie von dem Produkt persönlich überzeugt sind. Die „passgenauen” Produkte dürfen dann auch gern mal etwas mehr kosten. Denn eines fällt schnell auf: Schaut man sich Marken mit sehr spitz zugeschnittenen Zielgruppen an, sind deren Produkte oft höherpreisiger.
Je teurer ein Produkt, desto kleiner wird (zwangsweise) die Zielgruppe – eine Tatsache, die immer mehr Unternehmen bewusst in Kauf nehmen. Sogenannte Luxusgüter setzen auf Exklusivität und verleihen ihren Kunden so das Gefühl, etwas ganz Besonderes zu sein. 

Auch in der Höhle kommen Nischenprodukte gut an: Gründer, die mit ihrer Idee die Löwen überzeugten 

Die Liste der Startups, die sich mit ihren ausgefallenen Ideen mutig in der TV-Sendung „Die Höhle der Löwen” (DHDL) den prominenten Investoren präsentierten, ist lang – auch mehrere Seedmatch- und Econeers-Fundings haben sich der harten Prüfung ihres Geschäftsmodells bereits gestellt.
Zwar kommt am Ende nicht immer ein Deal zustande, doch die Begeisterung der Investoren Carsten Maschmeyer, Judith Williams, Frank Thelen und Co. war oft besonders groß, wenn sich das Unternehmen auf eine ganz bestimmte, oftmals recht kleine und abgegrenzte, aber immer noch profitable Zielgruppe fokussierte. 

Erinnern wir uns etwa an ooia (ehemals ooshi) – ein Damen-Slip für die Periode, der das oftmals als unangenehm empfundene Tragen von Tampons, Menstruationstassen oder Regelbinden ablöst. Die Idee zahlte sich aus: Judith Williams hatte angebissen. Im Endeffekt entschieden sich die Gründerinnen zwar gegen einen Deal, dem Unternehmenserfolg stand das jedoch nicht im Weg. Bereits jetzt wurden über 85.000 Produkte verkauft.

Und noch ein weiteres Erfolgsbeispiel, was uns im Gedächtnis blieb: BitterLiebe.
Das erst 2018 gegründete Unternehmen aus Mannheim verfolgt die Mission, „bitter“ als Geschmack zurückzubringen und dem Geschmeckserlebnis mit Bitterstoffen wieder neues Leben einzuhauchen. Auch hier war DHDL-Investorin Williams vorn mit dabei: Dieses Mal klappt der Deal. Mittlerweile vertreibt BitterLiebe seine Produkte online und deutschlandweit in allen dm-Drogeriemärkten. Für das Jahr 2019 strebten die beiden Gründer bereits einen Umsatz von 1,6 bis 2 Millionen Euro an.

 

Es lohnt sich also immer, einen genaueren Blick auf junge Unternehmen, außergewöhnliche Ideen und ambitionierte Gründer zu werfen – egal wie nischig das angebotene Produkt zunächst erscheinen mag. Das Marktvolumen ist oft größer als gedacht, denn gerade zahlungskräftige Kunden wollen sich besonders fühlen – und nicht wie einer von Millionen.

 

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